Mai 10, 2023 | Neuigkeiten
Wer die Angebote für ein Lektorat vergleichen will, steht erst mal vor einer ziemlich großen Hürde. Die Angebote sind kaum vergleichbar. Das ist keine böse Absicht der Lektorinnen und Lektoren, sondern hat diverse Gründe. Manche sind historisch gewachsen, andere liegen in der Natur der Sache: Lektorat hat mindestens so viele Facetten, wie es Apfelsorten gibt. Und dann kommt noch die Tatsache dazu, dass sich Äpfel nie mit Birnen, Pflaumen oder Kiwis vergleichen lassen …
Lektoratsvielfalt
Um im Bild zu bleiben: Zu den „Apfelsorten“ zählen das Lektorat von Übersetzungen, Doktorarbeiten, Studienarbeiten aller Art, Fachlektorate kniffligster Wissenschaftsbereiche, umfangreicher Listen und Studien – für vieles davon braucht es sehr spezielle Fachkenntnisse. Dann gibt es Kolleginnen und Kollegen, die sich sehr professionell auf Texte in Einfacher oder Leichter Sprache sepzialisiert haben. Oder auf Gender-Möglichkeiten, alles aus dem Videospielbereich, auf Filme, Comics und andere, eher visuelle Medien. Fach- und Sachbücher haben wiederum ganz andere Ansprüche an das Lektorat als Fantasy oder Liebesromane … Es wird schon deutlich, oder? Viele, sehr viele Apfelsorten!
Und bei der Sache mit den Birnen, Pflaumen oder Kiwis meine ich Folgendes: Oft kommen Zusatzqualifikationen dazu. Sei es der Verlagslektor, der die spezielle Ausrichtung eines Verlags im Auge behält. Oder die Lektorin für Online-Texte, die sich auch mit den Anforderungen von Suchmaschinen bestens auskennt – SEO also. Oder die Kombination mit Layout für den Buchdruck, als Selfpublisher, für e-books, den Zeitschriftenmarkt und vieles mehr. Dann noch der gesamte Coaching-Bereich: Autorencoaching, Schreibcoaching, Buchcoaching – wobei Letzteres beispielsweise auch die Kooperation mit Literaturagenturen beinhalten kann. Die Erstellung von Exposés, Gutachten und/oder erste Ansätze von Buchmarketing bieten einige Lektorinnen und Lektoren ebenfalls an …
Wer einen Überblick über die gesamte Vielfalt von Lektoratsarbeit sucht, wird im Verband der freien Lektorinnen und Lektoren fündig. Lauter hochqualifizierte Kolleginnen und Kollegen!
Zum historischen Aspekt: Lange Zeit waren die meisten Lektorinnen und Lektoren in Verlagen angestellt – oft war da auch eine Druckerei angegliedert, Seite für Seite wurde lektoriert, gesetzt, gedruckt. Es gab Normseiten, aber kaum so etwas wie Zusatzqualifikationen oder die Freiberuflichkeit einer Medizinerin, eines Architekten oder Kommunikationsfachmenschen. Mit anderen Worten: keine Notwendigkeit, solche hochspezialisierten Fähigkeiten eigens zu berücksichtigen. Das ist heute anders.
Was bedeutet das mit Blick auf Preise für Lektorate?
Ich kann nicht für Kolleginnen und Kollegen sprechen, weiß aus meiner Sicht nur: Normseiten und die Abrechnung über deren (leider auch noch variirende!) Zeichenzahl ist für mich keine praktikable Preis-Berechnungsgrundlage. Dennoch gibt es die Berechnung über Seitenzahlen noch immer – sie ist das einzige Instrument, das einen echten Preisvergleich in Sachen Lektorat zulässt. Das ist durchaus ein Vorteil. Dennoch biete ich diese Möglichkeit – sehr bewusst – nicht an.

Statt Preisvergleich: Spezialisierungsvergleich!
Die Vielfalt der Lektoratsangebote ist ja keineswegs zufällig entstanden: Sie folgt den sich immer weiter spezialisierenden Arten von Texten, Medien, Interessen – und zwar in Bezug auf Inhalt, Botschaft und Lesende. Jeder Mensch hat andere Interessen, jede Autorin schreibt anders, hat eigene Bedürfnise, Wünsche, notwendige Forderungen. Ähnlich die Texte selbst: Sie unterliegen immer spezielleren Anforderungen.
Darum ist mein erstes Fazit: Es ist gut und notwendig, dass sich Lektor:innen spezialisieren!
Leider wird damit der Preisvergleich unserer Leistungen in der Tat schwierig. Das ist schade, birgt aber auch eine sehr große Chance:
Suchen Sie sich Ihre Lektorin, Ihren Lektor exakt anhand des Anforderungsprofils: Was genau brauchen SIE? Was braucht Ihr Text?
Dieses Anforderungsprofil sollte den Ausschlag bei der Wahl eines Lektors, einer Lektorin geben! Denn das ist eminent wichtig: Wer zum Beispiel weder Ahnung von Didaktik noch von mathematischen Formeln hat, wird ein Mathematikbuch für die Oberstufe kaum professionell lektorieren können. Um Professionalität aber geht es guten Lektor:innen immer! Egal, worauf wir uns spezialisiert haben, in unseren jeweiligen Fachgebieten sind wir Profis – das gilt für alle, die Sie im VfLL finden.
Meine Preise und Angebote
Ich sehe meine Lektoratsarbeit als Angebot an alle, die sehr individuell (um nicht zu sagen: eigensinnig) IHR Buch schreiben wollen. Mir kommt es immer darauf an, die jeweils „eigene Stimme“ zu fördern. Das kann ein langsames Herangehen an eine Textidee bedeuten. Weil dabei die jeweilige Person ebenso im Mittelpunkt stehen sollte wie das geplante Buchprojekt, wird es Coachingsanteile haben. Eigens dafür habe ich übrigens noch mit über 50 eine Ausbildung zum Systemischen Coach gemacht …
Es kann aber auch „nur“ die Arbeit am Text sein – klassisches Lektorat eben. Es kann sein, dass sich Interessenten noch während des Schreibens an mich wenden und sich Unterstützung wünschen. Oder erst, wenn das Buch schon rundum fertig geschrieben ist. Kurz:
Mein Lektorat ist immer hoch individuell. Meine Angebote sind es auch.
Pauschalpreis oder Stundensatz
Was den Preis angeht, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit mir: über eine Pauschale. Oder auf Stundenbasis. Was in Frage kommt, entscheiden wir in der Regel gemeinsam – am besten bei einem Telefon- oder Zoomgespräch. Das ist kostenlos, Sie zahlen bei mir ohnehin erst einmal gar nichts, bis Sie das
Angebot angenommen haben, das ich ganz individuell entlang Ihrer Bedürfnisse und denen des Textes/Buches schreiben werde. (Außer, ich investiere im Vorfeld sehr viel Zeit umsonst … dann werden einmalig 75.- Euro fällig.)
Die Entscheidung darüber, was besser ist – Stundenpreis oder eine Pauschale -, hängt meistens vom „Stand der Dinge“ ab. Wenn das Buch noch im Entstehen begriffen ist, ist oft eine Berechnung nach Stunden die bessere Wahl. Wenn es schon fertig geschrieben ist, schicken Sie es mir nach unserem Vorgespräch am besten einfach zu, ich sehe – ganz grob – drüber und mache Ihnen dann ein pauschales Angebot. Das hat oft eine Zeitgrenze, etwa: „Ich rechne mit maximal X Stunden Arbeit. Sollten die überschritten werden, sage ich rechtzeitig Bescheid, dann verhandeln wir neu.“
Damit variiert mein zugrundeliegender Stundensatz stark … Die Grundpreise sind 75.- Euro netto bei allen Textarbeiten, 120.- Euro für Coaching. Doch das lässt sich manchmal schon gar nicht so genau trennen, dann nehme ich in der Regel einen Mittelwert von 90.- Euro. Doch dabei bleibt es selten:
Je größer der Auftrag ist, desto mehr Rabatt rechne ich automatisch in mein Angebot ein.
Denn ich möchte wirkllich, dass es bezahlbar bleibt, schreibend die eigene Stimme zu entwickeln. Genau das sehe ich als meinen Auftrag. Darauf habe ich mich spezialisiert. Und auf den Eigensinn. Und auf das
Älterwerden. Und auf die Achtsamkeit für jede individuelle Stimme …
Auch interessant, mehr zum Thema
Wie finde ich den richtigen Lektor, die richtige Lektorin? 11 Tipps
Text und Bild: Maria Almana
In eigener Sache
Wer mich, meine Gedanken und auch meine Arbeitsweise im Vorfeld schon besser kennenlernen möchte, dem empfehle ich die Trilogie des Eigensinns. Sie besteht bislang aus zwei Büchern – die sich ohne Probleme auch wunderbar getrennt voneinander lesen lassen. Macht durchaus Sinn, denn sie bilden zwar eine „Familie“, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte. In „Mein Kompass ist der Eigensinn“ geht es darum, wie wir Eigensinn erkennen, ihn für uns entwickeln können. Aber auch darum, wo er seine Grundlagen hat, welche Vorbilder ich gefunden habe – und wie er uns helfen kann. Als Kompass zum Beispiel. Oder beim Schreiben von (eigenen) Büchern.
In „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ steht eigentlich schon alles Wichtige im Titel: Es geht um die praktische Realisierung des Schreibens mit Eigensinn, um Kreativität, aber auch um Selfpublishing. Da gibt es jede Menge Praxistipps, Übungen und Beispiele. Aber auch die Spiellust – meiner Ansicht nach ein wichtiges Schreib-Instrument – kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel mit dem Selbsttest „Welcher Schreibtyp bin ich eigentlich?“ Der zieht sich – augenzwinkernd bis ernst – durch das ganze Buch.
Beide Bücher auf einen Blick – und auch zum Bestellen – im Shop der Autorenwelt hier. Aber natürlich auch überall sonst, wo es Bücher gibt.
Mrz 15, 2021 | Neuigkeiten, Tipps
Alle Expert:innen sind sich einig: Ein Buchcover muss gut, ansprechend, charakteristisch, überraschend oder wenigstens für das jeweilige Buchgenre typisch sein. Selbst Menschen, die überhaupt kein Expertenwissen haben, spüren in aller Regel recht schnell: Dieses Cover spricht mich an, jenes gar nicht. Und da ich keine Grafikerin bin, arbeite ich in meiner edition texthandwerk sehr bewusst mit einer hochprofessionellen Grafikerin zusammen. Mehr über sie und ihre Zusammenarbeit mit mir – und möglicherweise auch mit Ihnen – hier.
Ein gutes Buch-Cover ist ein „i-Tüpfelchen“. Mindestens
Und wie haben „unsere“ Autorinnen und Autoren die Zusammenarbeit bisher wahrgenommen? Ziemlich positiv. Etwa: „Frau Ronnenberg benötigte nicht viele Erklärungen. Sie nahm meine teils konfuse Beschreibungen des Inhaltes wohl als Bilderreihe in ihrem Kopf wahr und schaffte es, gleich im ersten Anlauf das absolut passende und treffende Cover zu gestalten. So schuf sie das I-Tüpfelchen meines selbst verlegten Buchs.“ Oder: „Wie kann man aus relativ vagen Angaben, vorsichtigen Umschreibungen und unklaren Vorstellungen ein klares Bild erstellen? Uschi Ronnenberg, die Umschlaggestalterin, kann das. Noch dazu schnell, verbindlich, positiv und zugewandt.“ Natürlich ist es ganz und gar kein Muss die Grafikerin zu wählen, für die ich mich nun mal entschieden habe … Nicht wenige Kund:innen sind da ganz eigene Wege gegangen. Und waren glücklich damit. In dieser Hinsicht gilt wirklich: Alles wird gut, wenn ein Buchcover nur ausreichend professionelle Beachtung findet! Doch: Wer sagt eigentlich, dass die Covergestaltung so ziemlich am Ende des Entstehungsprozesses eines Buches kommen muss?
In Wer schreibt, darf eigensinnig sein habe ich noch einen ganz speziellen Tipp für alle Menschen entwickelt, die sich als grafische, als „Augen“-Menschen sehen. Und genügend verspielten Eigensinn haben, um so etwas leicht Verrücktes zu tun, wie sich mit einem Buchcover zu unterhalten …

Unterhalten Sie sich mit Ihrem Buch-Cover!
Haben Sie schon beim Schreiben der ersten Worte eine Vorstellung vom Cover, von der Buchgestaltung, der Schrift? Von Farben und/oder ‚Anmutung‘ des fertigen Buchs? Dann gibt es nur eines: Setzen Sie es um! Warum auch nicht? Dann gehört das zu Ihrem Eigensinn. Dabei kann Selfpublishing gute Dienste leisten. Denn im Gegensatz zur Zusammenarbeit mit einem Verlag haben Sie absolut freie Hand. Skizzieren Sie das, was Sie vor Ihrem geistigen Auge sehen. Muss gar nicht perfekt sein … Denn jetzt gilt es, einen professionellen Grafiker, eine Grafikerin zu suchen. Am besten jemanden, der Ihnen in anderem Zusammenhang schon positiv aufgefallen ist. Beauftragen Sie ihn oder sie mit der Cover-Gestaltung.
Und wenn das Cover dann fertig vor Ihnen liegt, haben Sie das ‘Gesicht’ Ihres Buches schon vor sich. Mit dem treten Sie in Dialog – bedeutet: Jetzt erst beginnen Sie mit dem Schreiben.
Diese Situation lädt ja regelrecht zum Spielen ein … Sie können immer wieder beim ‘Gesicht’ Ihres Buches nachfragen: „Hallo du, ist es so richtig? Schreibe ich das, was du willst? Was rätst du mir als Nächstes? Habe ich was vergessen? Wie geht es dir? Willst du weiter wachsen – oder sollen wir es gut sein lassen?“
Das kann auch gegen das Gefühl von Einsamkeit während des Schreibprozesses helfen: Mit dem ‚Gesicht‘ unseres Buches haben wir einen fiktiven Dialogpartner, der ganz und gar unserem Eigensinn entspringt. Und das kann recht nützlich sein.
Grafische Gestaltung ist viel mehr …
Besser als der große Kurt Weidemann das getan hat, lässt es sich kaum sagen: „Schlechter Satz ist unsozial. Wissen und Können führen zur Erkenntnis. Erkenntnis führt zu Haltung und Stil. Haltung und Stil befähigen zur Überzeugung“. Um Haltung und Überzeugungen geht es auch dem Eigensinn – passt also perfekt. (Und mehr über Weidemann in diesem recht guten Nachruf auf ihn hier.)
Grafische Gestaltung, Schrift- und Buchsatz … das waren einmal verschiedene Berufe, mit relativ langen Ausbildungszeiten. Die viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung brauchten. Brauchen sie noch heute. Eigentlich. Und doch … Kaum jemand kann das noch wirklich klar sehen. So langsam fehlen fast allen Menschen die notwendigen Erfahrungen dafür – auch, wenn sie noch so gerne lesen. Ich finde das extrem schade. Doch es ist wohl kaum mehr zu ändern: Der PC hat fast alle grafischen Gestaltungsmöglichkeiten so sehr einander angeglichen, dass wir uns bestenfalls noch fragen: Ist es responsiv – oder nicht?
Mit Hinblick auf Bücher behaupte ich allerdings: Wenn der Buchsatz schlecht ist, nehmen das auch Laien wahr. Manchmal vielleicht eher unbewusst, sicher aber immer mit einem deutlich unangenehmen Gefühl. Darum gilt auch hier mein dringender Rat an Selfpublisher: Suchen Sie sich Menschen, die Ihren Buchsatz professionell gestalten können! Es lohnt sich. Noch einmal Gudrun Pawelke aus dem oben zitierten Nachruf auf Kurt Weidemann über diesen Groß-Meister der Typographie: „Neben seinen Zeichen wird auch sein Appell bleiben: die Dinge hinterfragen, sich nicht mit dem nächstbesten zufrieden geben und: das Schneller – Weiter – Höher eintauschen durch Qualität, Inhalt und Haltung.“
Die Arbeit der Buchhebamme
Dieser Beitrag ist Teil einer kleinen Serie rund um das Erstellen und Schreiben von Büchern. Weitere Beiträge:
Teil 1: Das Buchkonzept
Teil 2: Coaching mit Blick auf Buch, Text und Autor:in
Teil 3: Textarbeit plus Coaching
Teil 4: Lektorat
Das sind die „typischen Arbeitsabläufe“. Bald starte ich einen zweiten Teil, in dem geht es dann um die „untypischen Arbeitsabläufe … Etwa: „Alte Texte, neu überarbeitet“, „Brainstorming Buchmarketing“ oder die Bestimmung von Buchgenres. Klar, ich weiß: Die Trennung in „typisch“ und „untypisch ist schwierig. Denn es ist und bleibt alles hoch individuell.
In eigener Sache
Genau um Individualität geht es immer, wenn ich meinen Blick auf den Eigensinn richte … Und das tue ich ständig. Darum schreibe ich die Trilogie des Eigensinns. Sie besteht bislang aus zwei Büchern – die sich ohne Probleme auch wunderbar getrennt voneinander lesen lassen. Macht durchaus Sinn, denn sie bilden zwar eine „Familie“, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte. In „Mein Kompass ist der Eigensinn“ geht es darum, wie wir Eigensinn erkennen, ihn für uns entwickeln können. Aber auch darum, wo er seine Grundlagen hat, welche Vorbilder ich gefunden habe – und wie er uns helfen kann. Als Kompass zum Beispiel. Oder beim Schreiben von (eigenen) Büchern.
In „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ steht eigentlich schon alles Wichtige im Titel: Es geht um die praktische Realisierung des Schreibens mit Eigensinn, um Kreativität, aber auch um Selfpublishing. Da gibt es jede Menge Praxistipps, Übungen und Beispiele. Aber auch die Spiellust – meiner Ansicht nach ein wichtiges Schreib-Instrument – kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel mit dem Selbsttest „Welcher Schreibtyp bin ich eigentlich?“ Der zieht sich – augenzwinkernd bis ernst – durch das ganze Buch.
Beide Bücher auf einen Blick – und auch zum Bestellen – im Shop der Autorenwelt hier. Aber natürlich auch überall sonst, wo es Bücher gibt.
Mrz 11, 2021 | Neuigkeiten, Tipps
Wie würde eine Zusammenarbeit mit mir aussehen, ganz praktisch? Ich weiß: Meine Angebote können auf den ersten Blick ein bisschen verwirrend aussehen. Aber das liegt nur daran, dass ich allergrößten Wert darauf lege, alle Menschen so individuell wie möglich zu begleiten. Und da hat jede:r andere Fragen, andere Anliegen, andere Wünsche … Tatsächlich kann ich bei keiner einzigen Anfrage vorher sagen, wie mein Angebot am Ende aussehen wird. Welche Bestandteile es enthalten wird. Das ist Ihre Chance! Denn am Ende bekommen Sie von mir genau das, was Sie benötigen. Vorausgegangen sind dann schon mindestens 20 Minuten Beratung, vermutlich am Telefon, in jedem Fall kostenlos. Wir haben festgestellt: „Ja, die Chemie stimmt!“ Sie haben mir geschildert, was Sie sich von mir wünschen, ich habe Ihnen ein Angebot gemacht, Sie haben es angenommen – in aller Regel geschieht das per Mail.
Und dann kommt es darauf an: An welcher Stelle Ihres Buchprojekts stehen Sie? Was wünschen Sie sich, was brauchen Sie? Darum habe ich hier eine kleine Serie gestartet, in der ich versuche, die einzelnen Schritte, Stationen und möglichen Wünsche aufzuzeigen. Die einfachste – weil bekannteste – Dienstleistung ist dabei das Lektorat. Um das soll es heute gehen. Doch auch Lektorat ist nicht gleich Lektorat … Ich kann mich auf den reinen Text konzentrieren, ich kann Sie gleichzeitig coachen UND Ihre Lektorin sein. Manche Kund:innen fragen mich auch nach der Möglichkeit eines Probelektorats. Fangen wir mal damit an:
Macht ein Probelektorat bei der Buchhebamme Sinn?
Wahr ist: Ein Probelektorat habe ich noch nie angeboten. Denn für mich liegen die Gründe, ob eine Zusammenarbeit funktioniert oder nicht, kaum im „Technischen“ . Denn das ist einfach: word-Dokument, nachverfolgbare Kommentare und Korrekturen. Ich mache Vorschläge, SIE entscheiden, ob Sie sie annehmen wollen oder nicht. In Zweifelsfällen: einfach rückfragen!
Das „endgültige“ Lektorat allerdings funktioniert nach meiner Erfahrung für beide Seiten immer dann am besten, wenn die „Chemie“ zwischen den Beteiligten stimmt. Ich kann Ihnen versichern: Im Mittelpunkt meiner Arbeit steht immer, die „Schreibstimme“ der Autor:innen so klar wie möglich zu erhalten. Darum würde ich mich gern mit Ihnen einfach zu einem Telefonat verabreden, wenn es Ihnen lieber ist, auch zu einem Zoom-Treffen.
Dass ich auf Probelektorate verzichten kann, liegt sicher auch an meiner Angebots-Praxis. Und die geht so: Sie schicken mir nach unserem ersten „echten Gespräch“ durchaus einen Textauszug (oder gleich das ganze Manuskript, wenn Sie mögen …) Nach dem Telefonat kann ich einschätzen, was Sie sich wünschen, aufgrund des Textes, was alles nötig ist. Dann mache ich Ihnen ein Angebot. Das ist immer eine Art Schätzwert: Ich vermute, ich brauche XX Stunden dafür. Wenn die aufgewendete Zeit darunter liegt, zahlen Sie natürlich weniger. Liegt sie darüber, sage ich rechtzeitig: Achtung! Und dann verhandeln wir die restliche Arbeit neu. Aber ich bin ziemlich stolz darauf, dass meine Schätzungen in aller Regel zu plus/minus 10% richtig liegen … Gezahlt wird meist erst, wenn die Arbeit für mich erledigt ist. (Auf Wunsch aber gern auch in „Etappen“ – wenn das Buchprojekt sehr groß ist, beispielsweise.)
Das Lektorat
Sie erwarten es hoffentlich schon von mir … Mein Spezialgebiet ist das Lektorat von Büchern – nicht umsonst bin ich die Buchhebamme. Ja, ich habe schon Bachelor- und Hausarbeiten, Lebensläufe und anderes lektoriert. Doch das ist nicht mein Hauptarbeitsgebiet. Ich bin auf Bücher spezialisiert, damit kenne ich mich bestens aus. Ich bin eine wirklich professionelle Lektorin. Und darum gibt es natürlich einige zwingende Voraussetzungen, verbindliche Punkte, an die ich mich immer halte:
- Professionelle Lektorinnen und Lektoren tun sehr viel mehr, als einfach nur Schreibfehler zu korrigieren. Werden sie rechtzeitig kontaktiert, können sie schon bei der Grunddefinition des zu erreichenden Ziels helfen. Bekommen sie die Möglichkeit dazu, können sie abschätzen, wie realistisch die Erreichung des Ziels ist: Bringt der Autor oder die Autorin die notwendigen Grundvoraussetzungen mit? Wenn nicht: In welcher Form kann er oder sie dafür „fit gemacht“ werden?
- Gute Lektorinnen und Lektoren arbeiten immer „ganzheitlich“ – das bedeutet: Sie haben stets auch die Person der von ihnen betreuten Autor/innen im Blick, lehnen schlimmstenfalls auch mal jemanden ab, wenn sie merken: Das passt einfach überhaupt nicht! Etwa, wenn die „Chemie“ nicht stimmt, Zielsetzung, Arbeitsweise oder Leseransprache völlig konträr sind.
- Gute Lektorinnen und Lektoren betreuen, führen, helfen…. Sind oft auch Coaches, immer Markt- und Konkurrenzbeobachter und Ratgeber. Sie versuchen, „das Ganze“ im Blick zu behalten, schaffen Zeit-Rhythmen, wiederkehrende Arbeitsintervalle, können mit Krisen und Schreibblockaden umgehen, sie vermeiden helfen oder lösen.
- Sie beherrschen die Kunst des Fragens. Und das ist vielleicht der entscheidende Unterschied: Wer gut fragen kann, kommt schneller zum Ziel. Und effektiver.
- Außerdem sind die meisten von ihnen extrem gut vernetzt – das wichtigste Netzwerk ist der Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren (VFLL) – in dem auch ich Mitglied bin. Dieser Verband nimmt nicht „jede:n“ auf. Da werden explizite Arbeitsnachweise gefordert. Und geprüft. Der Verband hat auch eine griffige Definition der klassischen Aufgaben professionellen Lektorats erstellt: „Texte sollen verständlich, gut lesbar, inhaltlich plausibel und formal richtig sein. Als kritisch-konstruktive Probeleser finden Lektorinnen und Lektoren die Schwachstellen in Texten, bevor es die Leserschaft tut.“ Genau so sehe ich die Ziele meiner Arbeit als Lektorin. Immer.
Eigensinn, Selfpublishing und Lektorat
Die drei Begriffe aus dieser Überschrift stehen für das, worauf ich mich spezialisiert habe … Die meisten meiner Kund:innen sind Selfpublisher. Und auf dem Weg zum eigenen Buch lasse ich mich nie davon abbringen, dass der Eigensinn der beste Kompass ist, den Autorinnen und Autoren zur Verfügung haben. Es geht um den eigenen Weg des Schreibens. Um das, was für jeden Autor, jede Autorin Sinn macht. Ganz und gar individuell. Aber es bedeutet – natürlich! – ganz und gar nicht, dass ich als Lektorin anfangen würde, eigensinnige Zeichensetzungen oder Rechtschreib-Varianten zuzulassen … Ganz im Gegenteil! Da bin ich streng. Denn neben allem anderen bin ich Magistra Artium der Germanistik. Und das bedeutet mir etwas. Ich habe den allergrößten Respekt vor der deutschen Sprache – das dürfen Sie mir glauben!
Weitere Tipps
Die Arbeit der Buchhebamme
Dieser Beitrag ist Teil einer kleinen Serie rund um das Erstellen und Schreiben von Büchern. Weitere Beiträge:
Teil 1: Das Buchkonzept
Teil 2: Coaching mit Blick auf Buch, Text und Autor:in
Teil 3: Textarbeit plus Coaching
Teil 5: Buch-Cover und grafische Gestaltung
Das sind die „typischen Arbeitsabläufe“. Bald starte ich einen zweiten Teil, in dem geht es dann um die „untypischen Arbeitsabläufe … Etwa: „Alte Texte, neu überarbeitet“, „Brainstorming Buchmarketing“ oder die Bestimmung von Buchgenres. Klar, ich weiß: Die Trennung in „typisch“ und „untypisch ist schwierig. Denn es ist und bleibt alles hoch individuell.
In eigener Sache
Genau um Individualität geht es immer, wenn ich meinen Blick auf den Eigensinn richte … Und das tue ich ständig. Darum schreibe ich die Trilogie des Eigensinns. Sie besteht bislang aus zwei Büchern – die sich ohne Probleme auch wunderbar getrennt voneinander lesen lassen. Macht durchaus Sinn, denn sie bilden zwar eine „Familie“, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte. In „Mein Kompass ist der Eigensinn“ geht es darum, wie wir Eigensinn erkennen, ihn für uns entwickeln können. Aber auch darum, wo er seine Grundlagen hat, welche Vorbilder ich gefunden habe – und wie er uns helfen kann. Als Kompass zum Beispiel. Oder beim Schreiben von (eigenen) Büchern.
In „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ steht eigentlich schon alles Wichtige im Titel: Es geht um die praktische Realisierung des Schreibens mit Eigensinn, um Kreativität, aber auch um Selfpublishing. Da gibt es jede Menge Praxistipps, Übungen und Beispiele. Aber auch die Spiellust – meiner Ansicht nach ein wichtiges Schreib-Instrument – kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel mit dem Selbsttest „Welcher Schreibtyp bin ich eigentlich?“ Der zieht sich – augenzwinkernd bis ernst – durch das ganze Buch.
Beide Bücher auf einen Blick – und auch zum Bestellen – im Shop der Autorenwelt hier. Aber natürlich auch überall sonst, wo es Bücher gibt.
Mrz 4, 2021 | Tipps, Neuigkeiten
Die Buchhebamme hat so viel Erfahrung, dass Sie Ihnen in allen Stadien der Realisierung Ihres Buchprojekts helfen kann. Manchmal ist die Abgrenzung der dazu notwendigen Arbeiten und Dienstleistungen voneinander allerdings nicht so einfach … Am deutlichsten fällt mir das immer beim Thema Lektorat auf – vor allem, wenn es auch noch Autorencoaching einschließt. Und das ist in meiner Berufspraxis ziemlich häufig der Fall. Wie sollen sich denn auch die Bedürfnisse eines Autors, der um seinen Text ringt, einer Autorin, die ihr Buchprojekt mit aller Kraft vorantreiben will, vom Text selbst abgrenzen lassen?! Schwierig! Ich habe schon mehrere Anläufe unternommen, um dieses Problem schriftlich einzukreisen. Manchmal nenne ich es das „erweiterte Lektorat“, das dann Coaching schon einschließt. Nicht gerade ein gängiger Begriff … Manchmal setze ich darauf, dass Autor:innen, die eigentlich Coaching suchen, das auch unter „Schreibcoaching“ oder „Autorencoaching“ zu finden wissen. Doch was ist mit jenen, die ihren Fokus nur auf den Text legen – finden die den Weg zu einem nützlichen, sinnstiftenden Schreibcoach? Ich fürchte: nicht immer. Darum bleibt das für mich ein Dilemma – das ich vielleicht durch meine Wortmarke „Buchhebamme“ endlich gelöst habe. Denn eine gute Hebamme hat ja immer auch alle Fähigkeiten, die gute Coaches ebenfalls brauchen. Und anwenden.
Textarbeit plus Coaching
Diese Überschrift hat es in sich: Textarbeit bedeutet in meinem Fall immer Lektorat, denn reines Korrektorat biete ich gar nicht an. So weit, so einfach. Was Coaching ist, dürfte auch klar sein. Aber die Kombination aus beidem? Alles andere als leicht zu beschreiben. Was es auch nicht gerade einfacher macht: Aus meiner Sicht gehört in der Realisierung eines Buchprojekts an allen Stellen immer auch die kompetente Beratung „meiner“ Autor:innen dazu. Das mache ich ständig, denn ich halte es für unerlässlich – wie sonst soll ich mein Fachwissen an Autor:innen weitergeben? Da ich in meinem Begriff von Lektorat immer auch das – möglicherweise notwendige – Coaching oder einen Beratungsprozess einbeziehe, komme ich immer wieder an Punkte, an denen die Abgrenzung dieser Arbeitsbereiche untereinander schwerfällt. Es ist vertrackt!
Beginnen wir mal mit dem „klassischen Lektorat“
Zeitpunkt: Text ist als Rohfassung fertig.
Aufgabe: Text sinnvoll überarbeiten: formal, stilistisch, inhaltlich und nach allen Regeln von Grammatik, Zeichensetzung und Rechtschreibung.
Bei mir: Immer in mindestens zwei Durchgängen. Einmal das „große Ganze“, dessen Sinn, Logik, Struktur, Ansprache, Inhalte im Blick. Und einmal in Form des „klassischen Korrektorats“. Das ich allerdings nicht gesondert anbiete.
Dann wäre da noch die Beratung: WIE schreibe ich? Wie KANN ich schreiben?
Hier geht es um Folgendes:
- um Schreibtechniken, Fähigkeiten und Lernpotential.
- um Fragen nach dem Buch-/Textaufbau, dessen Struktur und Zielrichtung
- um die Zielgruppendefinition und vor allem die Zielgruppenansprache
- Textanforderungenaufgrund thematischer Fragen
- Didaktische Überlegungen – vor allem bei Ratgebern und Sachbüchern
- Einheitlichkeit/Anpassung von Kapiteln und Kapitelüberschriften, deren Länge, Einheitlichkeit etc.
- Um die Verwendung von Fachbegriffen, Fremdworten und ähnlichem. Damit auch: Fragen nach Glossar, Fußnoten, deren Nutzen, Definition und Form. Und zwar immer mit Blick auf die vorher definierte Zielgruppe und deren optimale Ansprache
Außerdem während oder nach Abschluss des Schreibprozesses:
- um Einheitlichkeit und Verständlichkeit der Sprache
- um den sinnvollen Gesamtaufbau des Textes.
Unschwer zu erkennen. Oder? Die Nähe zum Lektorat ist deutlich.
ABER: Im „Vorfeld der Arbeit“ kommt im klassischen Lektorat Coaching eher selten vor. Dennoch halte ich es für eine sehr sinnvolle Arbeit, wenn sich Autor/in und Lektor/in schon im Vorfeld des „eigentlichen Schreibprozesses“ gemeinsam Gedanken über Ziele, Machbarkeit und den persönlichen Weg des Autoren, der Autorin machen. Das erspart am Ende Zeit, Ärger und Verdruss, der mit einem „Das hätten Sie mir aber auch schon vorher sagen können!“ noch ziemlich freundlich zusammengefasst ist …

Coaching und Eigensinn
Als Coach ist mein Faible für den Eigensinn ganz sicher eine Chance für alle Autor:innen, die auf der Suche nach ihrem eigenen Weg, ihrer Stimme, ihrem Thema sind. Doch für alle Menschen, die schon mitten in ihrem Buchprojekt stecken, verwirren sich auch hier wieder ganz schnell die Grenzen zwischen den beiden Instrumenten: eine Lektorin wird in aller Regel erst dann gesucht, wenn der Text bereits fertig ist. Aber auf dem Weg dorthin wäre Coaching vielleicht eine wunderbare Idee gewesen. Leider kommen viele Autor:innen nicht rechtzeitig auf diese Idee … Da kann ich im Moment eigentlich nur sagen: Es ist mein erklärtes Ziel, genau das zu ändern. Dann kann auch ich als Buchhebamme mein volles Potenzial entfalten. Für Sie! Denn genau auf diesem Weg können Sie am besten sich selbst, die eigenen Themen und Ihre Schreibstimme entdecken. Was ich allen Autor:innen wünsche!
Weitere Tipps
Wie die Zusammenarbeit mit mir – ganz konkret – aussieht, habe ich Ihnen hier zusammengestellt. Wenn Sie noch Fragen haben: jederzeit gern!
Wenn wir kooperieren, könnte Ihr Buch am Ende in der edition texthandwerk erscheinen . was da bereits erschienen ist und wie Kund:innen die Zusammenarbeit fanden, sehen Sie hier hier.
Dieser Beitrag ist Teil einer kleinen Serie rund um das Erstellen und Schreiben von Büchern, weitere Beiträge folgen.
Die Arbeit der Buchhebamme
Dieser Beitrag ist Teil einer kleinen Serie rund um das Erstellen und Schreiben von Büchern. Weitere Beiträge:
Teil 1: Das Buchkonzept
Teil 2: Coaching mit Blick auf Buch, Text und Autor:in
Teil 4: Lektorat
Teil 5: Buch-Cover und grafische Gestaltung
Das sind die „typischen Arbeitsabläufe“. Bald starte ich einen zweiten Teil, in dem geht es dann um die „untypischen Arbeitsabläufe … Etwa: „Alte Texte, neu überarbeitet“, „Brainstorming Buchmarketing“ oder die Bestimmung von Buchgenres. Klar, ich weiß: Die Trennung in „typisch“ und „untypisch ist schwierig. Denn es ist und bleibt alles hoch individuell.
In eigener Sache
Genau um Individualität geht es immer, wenn ich meinen Blick auf den Eigensinn richte … Und das tue ich ständig. Darum schreibe ich die Trilogie des Eigensinns. Sie besteht bislang aus zwei Büchern – die sich ohne Probleme auch wunderbar getrennt voneinander lesen lassen. Macht durchaus Sinn, denn sie bilden zwar eine „Familie“, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte. In „Mein Kompass ist der Eigensinn“ geht es darum, wie wir Eigensinn erkennen, ihn für uns entwickeln können. Aber auch darum, wo er seine Grundlagen hat, welche Vorbilder ich gefunden habe – und wie er uns helfen kann. Als Kompass zum Beispiel. Oder beim Schreiben von (eigenen) Büchern.
In „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ steht eigentlich schon alles Wichtige im Titel: Es geht um die praktische Realisierung des Schreibens mit Eigensinn, um Kreativität, aber auch um Selfpublishing. Da gibt es jede Menge Praxistipps, Übungen und Beispiele. Aber auch die Spiellust – meiner Ansicht nach ein wichtiges Schreib-Instrument – kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel mit dem Selbsttest „Welcher Schreibtyp bin ich eigentlich?“ Der zieht sich – augenzwinkernd bis ernst – durch das ganze Buch.
Beide Bücher auf einen Blick – und auch zum Bestellen – im Shop der Autorenwelt hier. Aber natürlich auch überall sonst, wo es Bücher gibt.
Aug 19, 2020 | Neuigkeiten, Tipps
Ist Lektorat nicht immer gleich Lektorat? Klare Antwort: definitiv NEIN! Es gibt Sach- und vor allem Fachthemen, in denen müssen Lektor*innen sich zwingend sehr gut auskennen. Sonst wird das nichts mit der Fehlerfreiheit – die ja das wichtigste Ziel eines Lektorats ist. Aber keineswegs das einzige. So ganz „nebenbei“ müssen auch die Fakten stimmen, die innere Buchlogik muss klar und eindeutig sein, die Leser*innen-Ansprache, der Stil, die Grammatik sowieso. Und das ganze Buch sollte auch noch zum Autor, zur Autorin passen. Dann gibt es beispielsweise noch die Besonderheiten von ursprünglich fremdsprachigen Texten – die haben ihre ganz eigenen Stolpersteine und Fehlerquellen. Ebenso wie spezielle Fachgebiete, die nicht selten eigene Zitier-Regeln haben oder eine ganz spezielle Fachsprache. Schon dabei kann beim besten Willen nicht jede Lektorin, nicht jeder Lektor alles leisten. Doch das war noch lang nicht alles …

Dann kommen die Erwartungen …
- Was erwarten Autor*innen eigentlich von einem professionellen Lektorat?
- Wissen sie überhaupt, was alles sie erwarten KÖNNTEN?
- Was ist mit Qualitätsstandards?
- Wie kann die Kombination aus Schreibcoaching und Lektorat funktionieren?
- Oder ist Lektorat wirklich IMMER nur reine Textarbeit?!
Das alles sind Themen, mit denen ich mich permanent beschäftige. In meiner Praxis als Buchhebamme und bei den Anfragen von Kund*innen. Genau dabei merke ich immer ganz deutlich, wie weit die Erwartungen auseinander liegen können. Bemerkenswerterweise erwarten viele Kund*innen eher zu wenig als zu viel. Das finde ich schade. Weiß aber auch genau, woran das liegt: Viele Menschen kombinieren in Gedanken eher Korrektorat und Lektorat. Seltener Coaching und Lektorat. Das hat historische Gründe:
Lektorat in Selfpublishing-Zeiten
Dass so viele Menschen von Lektor*innen reine Textarbeit erwarten, liegt meiner Ansicht nach vor allem daran, dass Lektoren immer schon ein sehr breites Arbeitsspektrum hatten. Das allerdings in der klassischen Verlagsarbeit selten nach außen sichtbar wurde. Was Autorinnen und Autoren zu Gesicht bekamen, waren in der Regel wirklich oft nur die Textkorrekturen. Lange vorbei sind für die meisten Verlage die Zeiten, in denen sich Lektoren mit Autorinnen privat, im Urlaub trafen, ganze Ferienhäuser zur Verfügung stellten .. Diese Nähe zwischen zwei Menschen, die intensiv und gemeinsam an einem Buch arbeiteten, ist heute sicher nicht mehr die Regel. Wir können nur noch staunend von solch paradiesischen Zeiten in inhabergeführten Verlagen, von deren Leiterinnen und Lektoren lesen …
Aber nicht wenige Verlagslektor*innen arbeiten heute durchaus mit einer Art Coachingverfahren. Oft, ohne das explizit so zu nennen. Das ist in aller Regel dem „Umgangston“ des jeweiligen Verlags geschuldet, nichts, was sich „einfordern“ ließe. Und auch nichts, mit dem nach außen hin argumentiert wird. Doch gute Verlagslektoren betreuen ihre Autorinnen durchaus (noch). Wenn aber das Lektorat immer weiter ausgelagert wird, ist das nicht mehr zu leisten: Dann sprechen wir von Soloselbstständigen, die sich für jede Dienstleistung vom Verlag bezahlen lassen müssen. Coachingverfahren sind dabei meist nicht vorgesehen. Das ist derzeit herrschende Praxis in vielen klassischen Verlagen.
Noch einen Schritt weiter geht diese Entwicklung, wenn wir den Blick auf den Bereich Selfpublishing richten. Da wird
- jede Dienstleistung transparent kommuniziert, weil sie
- auch bezahlt werden muss – direkt von der Autorin, dem Autor.
Das kann man einerseits bedauern. Andererseits haben wir damit ein transparentes, offenes Leistungsspektrum, das in Verlagen mit eher hermetisch abgeriegelten, inneren Arbeitsroutinen von vielen Autor*innen schon schmerzlich vermisst wurde. Platt gesagt: Das ist der Preis der Freiheit. Im wahrsten Sinn des Wortes. Ja: Es kostet etwas. Aber Autor*innen haben wie nie zuvor die Wahl: Was brauche ich, um mein Buch professionell zu Ende bringen zu können? Was ist mir das wert?
Professionelles Lektorat. Meine Definition
Für mich ist völlig klar: Eine der grandiosesten Möglichkeiten beim Erstellen des eigenen Buchs ist der direkte Dialog mit Autor*innen. Der schon lange vor der reinen Textarbeit beginnen kann. Wenn die Sprache/die Stimme des Autors, die Haltung der Autorin in und zu ihrem Buch im Fokus stehen. Tatsächlich ist das der einzige Grund, aus dem ich mich noch zum Coach habe zertifizieren lassen. Denn ich finde, dass die Kombination aus Coaching und Lektorat allen und allem zugute kommt:
- der Qualität des fertigen Buches
- damit allen Leser*innen mit ein bisschen „Anspruch“ an lesenswerte Bücher
- der Vielfalt professionell (als Selfpublisher) publizierten Bücher
- der Entwicklung der Autor*innen im eigenen, ganz individuellen Schreibprozess
- der Etablierung von Eigensinn beim und mit dem Schreiben.
Innerhalb der Kombination aus Coaching und Lektorat haben wir alle Wahl- und Kombinationsmöglichkeiten … Was bietet sich an, was ist nötig? Es ist absolut individuell. Am Ende steht immer die „klassische Textarbeit“. Doch davor sind viele anderen Schritte möglich. Die denke ich mit meinen Kundinnen und Kunden immer erst einmal durch. Und dann entscheiden wir gemeinsam, was geschehen soll, was sinnvoll ist. Das entspricht am Ende eigentlich immer meiner Ideal-Definition von professionellem Lektorat: So viel wie nötig – aus jeweils individueller Sicht.
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