Macht ein Probelektorat bei der Buchhebamme Sinn?

Das Lektorat
- Professionelle Lektorinnen und Lektoren tun sehr viel mehr, als einfach nur Schreibfehler zu korrigieren. Werden sie rechtzeitig kontaktiert, können sie schon bei der Grunddefinition des zu erreichenden Ziels helfen. Bekommen sie die Möglichkeit dazu, können sie abschätzen, wie realistisch die Erreichung des Ziels ist: Bringt der Autor oder die Autorin die notwendigen Grundvoraussetzungen mit? Wenn nicht: In welcher Form kann er oder sie dafür „fit gemacht“ werden?
- Gute Lektorinnen und Lektoren arbeiten immer „ganzheitlich“ – das bedeutet: Sie haben stets auch die Person der von ihnen betreuten Autor/innen im Blick, lehnen schlimmstenfalls auch mal jemanden ab, wenn sie merken: Das passt einfach überhaupt nicht! Etwa, wenn die „Chemie“ nicht stimmt, Zielsetzung, Arbeitsweise oder Leseransprache völlig konträr sind.
- Gute Lektorinnen und Lektoren betreuen, führen, helfen…. Sind oft auch Coaches, immer Markt- und Konkurrenzbeobachter und Ratgeber. Sie versuchen, „das Ganze“ im Blick zu behalten, schaffen Zeit-Rhythmen, wiederkehrende Arbeitsintervalle, können mit Krisen und Schreibblockaden umgehen, sie vermeiden helfen oder lösen.
- Sie beherrschen die Kunst des Fragens. Und das ist vielleicht der entscheidende Unterschied: Wer gut fragen kann, kommt schneller zum Ziel. Und effektiver.
- Außerdem sind die meisten von ihnen extrem gut vernetzt – das wichtigste Netzwerk ist der Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren (VFLL) – in dem auch ich Mitglied bin. Dieser Verband nimmt nicht “jede:n” auf. Da werden explizite Arbeitsnachweise gefordert. Und geprüft. Der Verband hat auch eine griffige Definition der klassischen Aufgaben professionellen Lektorats erstellt: „Texte sollen verständlich, gut lesbar, inhaltlich plausibel und formal richtig sein. Als kritisch-konstruktive Probeleser finden Lektorinnen und Lektoren die Schwachstellen in Texten, bevor es die Leserschaft tut.“ Genau so sehe ich die Ziele meiner Arbeit als Lektorin. Immer.
Eigensinn, Selfpublishing und Lektorat
Die drei Begriffe aus dieser Überschrift stehen für das, worauf ich mich spezialisiert habe … Die meisten meiner Kund:innen sind Selfpublisher. Und auf dem Weg zum eigenen Buch lasse ich mich nie davon abbringen, dass der Eigensinn der beste Kompass ist, den Autorinnen und Autoren zur Verfügung haben. Es geht um den eigenen Weg des Schreibens. Um das, was für jeden Autor, jede Autorin Sinn macht. Ganz und gar individuell. Aber es bedeutet – natürlich! – ganz und gar nicht, dass ich als Lektorin anfangen würde, eigensinnige Zeichensetzungen oder Rechtschreib-Varianten zuzulassen … Ganz im Gegenteil! Da bin ich streng. Denn neben allem anderen bin ich Magistra Artium der Germanistik. Und das bedeutet mir etwas. Ich habe den allergrößten Respekt vor der deutschen Sprache – das dürfen Sie mir glauben!
Weitere Tipps
Wie die Zusammenarbeit mit mir – ganz konkret – aussieht, habe ich Ihnen hier zusammengestellt. Wenn Sie noch Fragen haben: jederzeit gern!
Wenn wir kooperieren, könnte Ihr Buch am Ende in der edition texthandwerk erscheinen. Was da bereits erschienen ist und wie Kund:innen die Zusammenarbeit fanden, sehen Sie hier.
Die Arbeit der Buchhebamme
Dieser Beitrag ist Teil einer kleinen Serie rund um das Erstellen und Schreiben von Büchern. Weitere Beiträge:
Teil 1: Das Buchkonzept
Teil 2: Coaching mit Blick auf Buch, Text und Autor:in
Teil 3: Textarbeit plus Coaching
Teil 5: Buch-Cover und grafische Gestaltung
Das sind die „typischen Arbeitsabläufe“. Bald starte ich einen zweiten Teil, in dem geht es dann um die „untypischen Arbeitsabläufe … Etwa: „Alte Texte, neu überarbeitet“, „Brainstorming Buchmarketing“ oder die Bestimmung von Buchgenres. Klar, ich weiß: Die Trennung in „typisch“ und „untypisch ist schwierig. Denn es ist und bleibt alles hoch individuell.
In eigener Sache
Genau um Individualität geht es immer, wenn ich meinen Blick auf den Eigensinn richte … Und das tue ich ständig. Darum schreibe ich die Trilogie des Eigensinns. Sie besteht bislang aus zwei Büchern – die sich ohne Probleme auch wunderbar getrennt voneinander lesen lassen. Macht durchaus Sinn, denn sie bilden zwar eine „Familie“, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte. In „Mein Kompass ist der Eigensinn“ geht es darum, wie wir Eigensinn erkennen, ihn für uns entwickeln können. Aber auch darum, wo er seine Grundlagen hat, welche Vorbilder ich gefunden habe – und wie er uns helfen kann. Als Kompass zum Beispiel. Oder beim Schreiben von (eigenen) Büchern.
In „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ steht eigentlich schon alles Wichtige im Titel: Es geht um die praktische Realisierung des Schreibens mit Eigensinn, um Kreativität, aber auch um Selfpublishing. Da gibt es jede Menge Praxistipps, Übungen und Beispiele. Aber auch die Spiellust – meiner Ansicht nach ein wichtiges Schreib-Instrument – kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel mit dem Selbsttest „Welcher Schreibtyp bin ich eigentlich?“ Der zieht sich – augenzwinkernd bis ernst – durch das ganze Buch.
Beide Bücher auf einen Blick – und auch zum Bestellen – im Shop der Autorenwelt hier. Aber natürlich auch überall sonst, wo es Bücher gibt.