MI – was ist das, was soll das sein?! Es ist das Siegel Menschliche Intelligenz. Und leider, leider: Inzwischen halte ich dieses Siegel für überaus notwendig. Ich kenne die Aktion schon länger … Eine Aktion, die Christa Goede, Daniela Rorig und Christine Hutter gegründet haben – mehr darüber hier. Deren Botschaft:

„Das MI-Siegel bringt die Qualität und den Wert unserer Arbeit auf den Punkt. Denn auch, wenn wir KI nutzen, haben wir das letzte Wort – mit unserer menschlichen Intelligenz und allem, was uns ausmacht. Und wenn wir KI nicht nutzen, ohnehin.

Das MI-Siegel steht für nachhaltiges Handeln in Unternehmen. Jedes Unternehmen, das Menschen mit dem MI-Siegel beauftragt oder beschäftigt, handelt sozial und ökonomisch nachhaltig.“

Dem schließe ich mich ohne Wenn und Aber an. Würde aber auch gern noch mal eben meine eigene Entscheidung ein wenig beleuchten, die dazu geführt hat, von nun an überall öffentlich MI-Siegel-Trägerin zu sein.

Das MI-Siegel links, rechts Text: Menschliche Intelligenz: Es geht um den Wert menschlicher Arbeit. Und um unsere Individualität.

Wenn Lektorat als organischer Prozess verstanden wird

Als Lektorin lasse ich mich mitsamt all meiner Erfahrung, meinem Sprach-Gefühl und -Wissen, meinem Buch-Knowhow und dem Wissen um die Bedürfnisse der Zielgruppe in die Texte meiner Kund:innen fallen. Fallenlassen? Ja, das ist ein fast schon organischer Prozess. Der ist mir wichtig, denn es geht um Hunderte von individuellen Stimmen – ich möchte, dass sie eine Chance haben, gehört zu werden. Es geht um eine Logik, die vor allem von innen kommt, sich entwickeln wird und reflektieren darf. Es geht um Sinn – für jeden und jede. Natürlich geht es auch um Informationen, manchmal um Unterhaltung. Und immer um Verständlichkeit.

Was Grammatik und Co. angeht, lasse ich mir bei Bedarf vom Duden helfen. Doch selbst, um mit dem umgehen zu können, braucht es einiges an Sach- und Sprachwissen. Hab ich.

Wenn es zum Buchthema passt, ist das Ergebnis kein „glatt gebügelter“ 08/15-Text. Sondern etwas sehr Eigenes. Nicht umsonst ist mein Kompass der Eigensinn …

Die (bedrohte) Kraft des Schreibens

Schreiben kann befreiend, heilsam, strukturierend sein, den eigenen Kopf ordnen helfen, neue eigene Spuren entdecken und verfolgen. Und vieles mehr … Ich halte es nach wie vor für ein Abenteuer. Ein sehr persönliches. Eines, das für jeden Menschen anders sein wird – und allein schon darum nicht zur Funktionsweise der artifiziellen Intelligenz passt.

Wie sollte mir KI also beim Schreiben helfen können? Für mich nullkommagarnicht. Denn alles eben Gesagte gilt auch für meine eigenen Texte.

Wenn KI mein Diener wäre …

Okay, ab und zu darf KI auch mein Diener sein. Etwa, um aus meinen Gedanken Checklisten zu erstellen. Oder aus langen Texten was Kürzeres zu machen, neue Formate mit Gedanken zu füllen, die ich in anderer Form schon mal notiert oder veröffentlicht habe. Am liebsten wäre mir, KI könnte all meine Texte in einen großen Topf werfen, gut durchmischen und mir daraus etwas servieren. Vermutlich wäre ich überrascht von meinen eigenen Gedanken. Wüsste aber auch genau, ob das alles tatsächlich von mir stammt. Dann würde ich sagen: Danke, Diener – gut gemacht. Das kann ich (vermutlich) gebrauchen.

Doch noch ist es nicht so weit … Der Diener ist noch in der Ausbildung. Und rechnet im Moment gar nicht damit, mir eines Tages allein zu dienen. Aber ich will definitiv keine Gedanken, Texte, Bilder, Stimmen anderer Menschen in eine riesige Wurstpelle stopfen. Und mich ständig fragen müssen: Was will ich damit? Was ist eigentlich von mir, wo stehe ich, was ist meine Haltung? Und vor allem: Welche Informationen stimmen, was ist halluziniert? Fakten prüfe ich ohnehin während des Lektorats ständig. Doch das ist ein völlig anderer Prozess – einer im Dialog zwischen mir und den Autor:innen.

Mein Respekt vor der Urheberschaft anderer war und bleibt sowieso riesengroß.

Trotzdem will ich nicht ausschließen, dass ich KI nutze. Hab mir neulich zum Beispiel die Inhalte all meiner Webseiten durch KI als Mini-Podcasts auswerfen lassen. Ein netter Zeitvertreib. Und sehr viel Bauchgepinsel obendrein … An einer Stelle aber auch durchaus sinnvoll: Nämlich für all jene, die meine oft langen Texte nicht lesen mögen. Oder können. Die Essenz meiner Texte zeigt sich in diesen Podcasts tatsächlich ganz gut. Doch natürlich steht in diesem Fall überall dabei: erstellt mit notebookLM. Es ist für mich selbstverständlich, so was zu erwähnen. Da steckt sicher auch noch die alte Journalistin in mir – die Quellen immer prüft. Und nie verschweigt.

Darum dachte ich lange Zeit: Dieses MI-Siegel ist zwar eine tolle Sache. Brauche ich aber nicht. Ganz großer Irrtum!

Ich möchte mich gegen KI wehren können. Denn es steht viel auf dem Spiel

Ja, inzwischen habe ich verstanden: Wir alle sollten uns diesem Wahnsinn namens KI gegenüber positionieren. Und zwar so klar wie möglich.

Lasst es bitte nicht selbstverständlich werden, dass Individualität nicht mehr zählt!

Dass all unsere Gedanken, Erkenntnisse, Reflexionen, Forschungen, unsere Kreativität und Erfahrungen zu einem undefinierbaren Brei werden, in dem wir nicht mehr wissen, wer wer ist. Und uns kaum noch wiederfinden.

Um es noch klarer zu sagen: Es geht mir um den Prozess des Produzierens. Wenn dieser Prozess abgeschlossen ist, habe ich nichts dagegen, dass das, was ich ohnehin hier kostenos produziere, auch öffentlich sichtbar wird. Aber dann bitte so, dass ich

  • als Produzentin – namentlich – sichtbar bin. Vielleicht sogar meine Website (frommer Wunsch, ich weiß …)
  • nicht Geld zahlen muss, sondern vielleicht sogar was mit dieser Arbeit verdiene
  • jederzeit entscheiden kann: Das darf in den Trainingstopf. Das nicht. (Bücher dürften es bei mir zum Beispiel nicht …)

Ich jedenfalls will und werde mich nicht daran beteiligen, dass dieser „undefinierbare Brei“ wächst und wächst. Und werde mir so wenig wie möglich fremde Inalte aneignen. Wenn ich mit KI was „verwurste“, dann nur das, was ich selbst erstellt habe. Und sollte doch mal was Fremdes dazwischen geraten, werde ich wenigstens die Verwurstungsmaschine klar benennen. Lieber würde ich die Urheber:innen nennen. Geht aber kaum noch. Und das allein ist schon schlimm genug …

Mein MI-Siegel bedeutet also

  1. Eigensinn ist und bleibt mein Kompass.
  2. Weder ich noch meine Texte sollten als Wurst enden.
  3. Ich respektiere die Urheberrechte aller Produzent:innen.
  4. Ich bin mir der Gefahr bewusst, dass wir mit KI unsere Individualität aufs Spiel setzen. Daran möchte ich mich nicht beteiligen – und sehe das MI-Siegel als Schutzschild.
  5. Ich möchte für alles, was ich beruflich wie privat online tue, Verantwortung übernehmen können. Menschliche Intelligenz wie Kreativität sollten darum genau das bleiben: menschlich. Bei uns. Von uns. Für uns. Oder für eine Sache, die für uns Sinn macht. Für mich ist sie eine Kommunikationsgrundlage. Und die brauche ich. Unbedingt. Nicht nur in meinem Job …
  6. Ich habe den MI-Kodex unterschrieben. Und werde mich daran halten.

Es geht um den Wert menschlicher Arbeit!

Genau so sollten wir das MI-Siegel sehen. Wer sich daran beteililgen kann und möchte, sollte sich uns einfach anschließen – das wäre wunderbar!

Geht für Unternehmen ebenso wie für Soloselbstständige. Und zwar in folgenden Sparten: Design – Dolmetschen/Übersetzung – Fotografie – Lektorat – Marketing-  Oecotrophologie – Text – Webentwicklung.


In eigener Sache

Wer meinen Ansatz des Eigensinns besser kennenlernen möchte, dem empfehle ich meine Buch-Trilogie. Alle drei Bücher lassen sich ohne Probleme auch wunderbar getrennt voneinander lesen. Macht Sinn, denn sie bilden zwar eine „Familie“, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte.

In „Mein Kompass ist der Eigensinn“ geht es darum, wie wir Eigensinn erkennen, ihn für uns entwickeln können. Aber auch darum, wo er seine Grundlagen hat, welche Vorbilder ich gefunden habe – und wie er uns helfen kann. Als Kompass zum Beispiel. Oder beim Schreiben von (eigenen) Büchern.Drei Buchcover auf einen Blick: Trilogie des Eigensinns, Bücher über Eigensinn, Eigensinn, Schreiben einer Trilogie, eine Trilogie schreiben, Maria Almana, gelebter Eigensinn, Mein Kompass ist der Eigensinn, Wer schreibt darf eigensinnig sein,

In „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ steht eigentlich schon alles Wichtige im Titel: Es geht um die praktische Realisierung des Schreibens mit Eigensinn, um Kreativität, aber auch um Selfpublishing. Da gibt es jede Menge Praxistipps, Übungen und Beispiele. Aber auch die Spiellust – meiner Ansicht nach ein wichtiges Schreib-Instrument – kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel mit dem Selbsttest „Welcher Schreibtyp bin ich eigentlich?“ Der zieht sich – augenzwinkernd bis ernst – durch das ganze Buch.

In „Gelebter Eigensinn“ erzählen Menschen, wie das geht, Eigensinn zu entwickeln. Und ihn auch zu leben. Und wozu das gut sein kann. Es geht um Kunst, Mode, Ökologie und ein Autorennetzwerk, ein komplett plastikfreies, handgebundenes Buch, KI, Punk, Kühe, die documenta, Abfallvermeidung, das Älterwerden, Jobwechsel, Mut, Ekstase und Verantwortung, Glück und Coaching, höchst Individuelles und Gemeinschaftliches.

Alle Bücher auf einen Blick – und auch zum Bestellen – im Shop der Autorenwelt hier. Aber natürlich auch überall sonst, wo’s Bücher gibt.



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