Feb 25, 2023 | Tipps, Neuigkeiten
Die Frage aus der Überschrift angemessen zu beantworten, ist gar nicht so einfach … Denn es gibt immer wieder Bücher, an deren Entstehung ich zwar beteiligt war – aber oft „nur“ als Beraterin, als geistige „Rückenstärkerin“ oder als Sparringspartnerin. Da fände ich es unangemessen, mich online namentlich in den Vordergrund zu stellen. Sagen wir mal so: Oft sind es auch Bücher, die ich später dann als Buchempfehlungen vorstelle. Manchmal ergänzt das eine das andere …
Grenzen meiner Dienstleistungen
Das Ganze bringt manchmal auch kleine Konflikte zwischen mir und mir mit sich … Denn ich finde, es ist nicht mein Part als jene Dienstleisterin, die sich um Inhalte gekümmert hat, später noch Lorbeeren via Buchmarketing einstecken zu wollen. Da ist bei mir eine Grenze. Und ich habe leider auch keine ausreichend große Plattform, um so etwas sinnvoll als Buchmarketing-Dienstleistung anbieten zu können. Das ist schade. Und vielleicht ändere ich bald daran auch mal was. Bleibt abzuwarten …
Und manchmal werden Bücher, die ich durchaus engmaschig, meistens als Lektorin, begleitet habe, am Ende von Kund:innen komplett in Eigenregie gedruckt und vertrieben. Da habe ich dann gar keinen Zugriff mehr drauf, die tauchen oft in der virtuellen Welt überhaupt nicht auf, werden an die eigene Kundschaft, Vereins-, oder Verbandsmitglieder verschenkt, innerhalb der Familie oder bei großen Festen. Ähnliches kann auch passieren, wenn ich als Autorencoach mitgeholfen habe, das Buch „auf die Welt zu bringen“.
Ganz sicher bin ich in dem Moment nicht mehr im Spiel, wenn ich Autor:innen auf dem Weg begleitet habe, einen Verlag zu finden. Oft über das gemeinsame Verfassen eines Exposés. Geschieht gar nicht mal so selten – und ich freue mich dann sehr für die Betreffenden. Denn da wird oft ein Herzens-Wunsch wahr: „Ich bin bei einem ‚echten Verlag‘ untergekommen!“ Doch alles, was mit dem Buch dann weiter geschieht, sehe ich als Sache des jeweiligen Verlags … Da halte ich mich raus.
Bücher, bei denen ganz klar ist: ja, Buchhebamme!
Gar keinen Zweifel über die Art der Kooperation besteht bei allen Büchern, die in der edition texthandwerk erschienen sind. Das sind Selfpublishing-Titel mit dem deutlich sichtbaren Logo meiner edition auf dem Cover. Dann ist es eine klare Sache. Solche Bücher liste ich grundsätzlich hier auf: https://edition-texthandwerk.de/bisher-erschienen/

Allerdings bleibt es Kundinnen und Kunden immer überlassen, ob sie diesen Weg wählen möchten – oder nicht. Der häufigste Grund, sich dafür zu entscheiden, ist meistens, dass jemand nicht möchte, dass „bod“ oder „tredition“ auf dem Einband steht. Sieht aus wie eine rein „kosmetische Operation“, bedeutet aber für alle Beteiligten oft sehr viel mehr. Man könnte sagen: Das Logo der edition texthandwerk zeigt die enge Zusammenarbeit zwischen Autor:in, Buchhebamme – und meistens auch noch gleich mit der Grafikerin Uschi Ronnenberg. Denn wir sind ein eingespieltes Team. Und davon profitieren Kund:innen immer – wie auch die Reaktionen auf unsere Arbeit beweisen.
Fazit
Wer eine Antwort auf die Frage aus der Überschrift haben möchte, sieht also bitte hier nach: https://edition-texthandwerk.de/bisher-erschienen/
Bei manchen anderen Büchern könnte es sein, dass um die Unterstützung der Buchhebamme nur Autor:in und ich wissen. Kleine Geheimnisse sind manchmal ja auch eine feine Sache …

Okt 17, 2022 | Buchtipps
Träumen Sie davon, vom eigenen Schreiben leben zu können? Und zwar, OBWOHL dieses Schreiben strikt literarisch ist? Dann sollten Sie unbedingt das Buch „Brotjobs & Literatur“ lesen, erschienen im Verbrecher Verlag, herausgegeben von Iuditha Balint, Julia Dathe, Kathrin Schadt und Christoph Wenzel. Das Buch hat eine verhältnismäßig große Resonanz erfahren, obwohl die 19 dort vertretenen Autor:innen alles dafür tun, um angehenden Autor:innen ziemlich konsequent die Hoffnung nehmen, allein vom Schreiben leben zu können.
Ohne Brotjob geht es nicht, das wird in den 19 Beiträgen deutlich. Und dieser Job kann auch noch angreifbar machen – viel zu viele Menschen, die zwischen Brotjob und Literatur leben, schämen sich auch noch dafür. Ergebnis: Sie sprechen nicht darüber. Nicht über ihr extrem niedriges Einkommen als Autor:in, nicht über den Brotjob. Letzteres ist kaum verwunderlich, ist dieser Job doch oft meilenweit von jedem hehren Literatur-Gedanken entfernt: Staplerfahrer, Briefsortiererin, in Putzkolonnen, Stahlwerken oder an diversen Fließbändern.
Dabei gibt es gar keinen Grund, sich zu schämen: Schätzungsweise schaffen es gerade mal 2 Prozent aller Autor:innen, allein vom literarischen Schreiben zu leben. Dieses schamhafte Schweigen ist doppelt schädlich. Denn nicht zuletzt dadurch zementiert sich dieser Mythos, dass es doch möglich sein muss, mit dem Schreiben von Literatur gut leben zu können.
Doch warum muss es eigentlich unbedingt Literatur sein? Andres herum gefragt: Es gibt durchaus halbwegs gut bezahlte Arbeit mit, an und von Texten. Warum diese strikte Trennung? Ist die nicht vielleicht sogar ein bisschen überholt? Es gibt den journalistischen Text, der nicht nur informiert, sondern selbst schon literarische Anklänge hat. Es gibt fast poetisch geschriebene Sachbücher zu wissenschaftlichen Themen. Es gibt Seminarunterlagen, die – beispielsweise wie ein Essay – durchaus literarische Qualität haben.
Fazit
Dass Autor:innen von Literatur noch immer viel zu oft unter extrem schlechten Bedingungen leben und arbeiten müssen ist nicht hinnehmbar. Darum ist es höchste Zeit, laut und deutlich über die Verdienstmöglichkeiten zu reden! Es gibt keinen Grund, sich zu schämen, weil jemand „Brotjobs“ annehmen muss, um Literatur produzieren zu können.
Dazu kommt: Es gibt unglaublich viele Branchen und Menschen, die ganz und gar nicht schlecht von dem leben, was Autor:innen so an Literatur produzieren. Die allbekannte „Schelte“ von Buchverlagen und Buchhandel ist da vielleicht noch das Harmloseste. Warum spricht eigentlich so selten jemand von der TV- oder Film-Industrie und deren Gewinne? Ohne (literarische) Texte sähe es da ziemlich düster aus. Und die Verdienstmöglichkeiten sind in diesen Branchen deutlich besser als ein Leben als freie Autor:in, wie zuletzt der „Fall“ Anika Decker klargemacht hat.
Aug 28, 2020 | Neuigkeiten, Tipps
Es ist inzwischen schon ein Phänomen, mit dem ich regelmäßig rechne, wenn ich zum ersten Mal das Manuskript eines Sachbuchs aufschlage, das ich lektorieren will: Ich lese die ersten Seiten, schlage die Hände überm Kopf zusammen und denke: „Ach herrjeh! Nein! So bitte nicht!“ Da ich das nun schon weiß, gebe ich an dieser Stelle NIE auf. Sondern lese grundsätzlich weiter. Immer. Und – siehe da! – das Folgende ist so oft um Klassen besser als das Vorwort, der erste Teil, die „Vorbemerkung“ oder wie immer diese ersten Seiten überschrieben sind. Das ist nicht der Punkt – der Titel für das erste Kapitel kann selbstverständlich völlig frei gewählt werden. Der Inhalt eher nicht.

Machen wir uns mal ein paar Punkte klar
Wir reden hier von einem Sachbuch. Auch wenn es unterhaltsam geschrieben, erzählend oder mit Lerneinheiten bestückt ist, immer steht für den neuen Leser, die neue Leserin eine Art Drohung im Raum: Hilfe, es geht um ein Sachthema! Werde ich verstehen, wovon die Rede ist? Wird mich der Autor/die Autorin kompetent begleiten, mich durch das (möglicherweise schwierige) Thema führen? Werde ich nicht meine Zeit mit dem Lesen dieses Buches verplempern? Wird es mir nutzen – irgendwie? Darum:
Tipp 1: Ein Lächeln beim Tür-ÖffnenTreten Sie Ihrem Leser, Ihrer Leserin von Anfang an freundlich, offen entgegen! Sie müssen sich natürlich nicht „anbiedern“, aber es wäre schön, wenn Sie Ihre Leser/innen behandeln wie einen Menschen, der auf Besuch kommt: Öffnen Sie ihm die Tür, lächeln ihn an, nehmen Sie ihm den Mantel und – so weit als möglich – etwaige Bedenken schon an der Tür ab.
Sachbücher haben (fast) immer Konkurrenz
Der Sachbuchmarkt boomt – die Verkaufszahlen dieses Buchgenres machen rund 10 Prozent des gesamten Buchmarktumsatzes aus. Das bedeutet: Ihre Konkurrenz ist ziemlich groß. Darum sind Sie selbst ein nicht unwichtiger Faktor. Natürlich müssen Sie nicht gleich Försterin, Zauberer, Komiker, Ärztin, Schauspielerin, Fußballer, Moderatorin und Buchautorin in einer Person sein, wenn Sie ein halbwegs gut verkaufbares Sachbuch schreiben wollen. Aber eins ist sicher: Sympathie hilft!
Tipp 2: Auf Augenhöhe schreiben!Nehmen wir mal als Beispiel Eckart von Hirschhausen. Was immer man von ihm halten mag, es gibt eine Sache, die ihn mit Sicherheit auszeichnet: Er stellt sich immer auf eine Stufe mit seinem Gegenüber. Lässt niemals den besserwisserischen Arzt „raushängen“, hat nie was Überhebliches – das lässt ihn immer sympathisch wirken.
Genau das sollten Sie auch schon auf den ersten Seiten Ihres neuen Sachbuchs tun: In Ihrem neuen Leser, Ihrer Leserin begegnen Sie einem fremden Menschen. Sie werden sich selten in die Augen sehen, und doch überkreuzen sich Ihre Interessen mit Sicherheit: Sie wollen etwas vermitteln, was Ihre Leser/innen wissen wollen. Also nehmen Sie diesen fremden Menschen bitte mit, machen sich mit ihm vertraut, stellen Sie sich ihm vor, nehmen ihm die Scheu vor Ihnen … Kurz: Auch ohne echten Blickkontakt lässt sich auf Augenhöhe schreiben – und das sollten Sie auch tun. Egal, wie schwierig das Thema vielleicht später wird: Im Vorwort ist das IMMER möglich!
Bleiben Sie bei sich selbst!
Tipp 3: „Ich“ sagen!Vor allem aber machen Sie klar, warum Leser/innen Ihnen vertrauen sollen: Welche Erfahrungen, welche Kenntnisse haben Sie? Was befähigt Sie dazu, dieses Buch zu schreiben? Das können nur Sie beantworten, das ist absolut individuell. Darum der dringende Tipp: Sagen Sie „ich“. Und verhalten sich Ihren Leser/innen gegenüber wie Kollegen, Nachbarn oder entfernten Verwandten. Zeigen Sie ihnen, dass Sie sie ernst nehmen!
Die Sache mit der Fachkenntnis – die Sie vermutlich vor allem vermitteln wollen – kommt dann wie von selbst. Aber das hat noch Zeit. Ziemlich viel Zeit sogar. Denn es ist ja das, was Sie in den folgenden 100 bis 200 Seiten des Buches erst vermitteln wollen. Bleiben Sie erst einmal bei sich selbst, dann wird auch das geschehen, was meiner Ansicht nach an dieser Stelle das Allerwichtigste ist: Leser/innen werden beginnen, Ihnen zu glauben. Auch, wenn sie unter Umständen im Verlauf des Buches ganz anderer Meinung als Sie sein können …
Tipp 4: Leser/innen von Anfang an in den „Bann“ des Buches ziehenIhr Bestreben im Vorwort eines Sachbuchs sollte es also sein, als Expert/in ernst genommen zu werden, auf Augenhöhe mit Ihren Leser/innen zu stehen. Wenn Sie Ihre Sache richtig gut machen, ziehen Sie Leser/innen jetzt schon in Ihren Bann, mitten hinein in das Thema, das Ihnen am Herzen liegt – all das, was ich hier sage, gilt übrigens genauso für reine Ratgeber wie für biografische Texte.
Doch: Übertreiben Sie es bitte nicht! Ich habe auch schon erste Kapitel gelesen, in denen Autor/innen es sichtlich darauf anlegen, gemocht (fast hätte ich gesagt: geliebt) zu werden. Das wäre nun wirklich zu viel verlangt: Also: Sich zu zeigen, ein bisschen was über sich und die Relevanz des Themas für Sie zu verraten, ist sehr gut. Schlecht dagegen wäre, sich anzubiedern, nach dem Motto: Ich bin so toll, du MUSST mich mögen! Kleine Schwächen einzugestehen, macht dagegen wieder sympathisch – auch das sollte nicht überhand nehmen, kann aber im Vorwort bei Leserinnen und Lesern ein Gefühl wie: „Ach, der/die tickt ja so ähnlich wie ich …“ erzeugen. Was kein schlechter Anfang ist.
Sie KÖNNEN gar nicht alles vorher wissen!
So, und jetzt kommt der größte Irrtum von allen: Gerade, weil in einem guten Sachbuch eine Art „Sog“ entstehen sollte (das ist übrigens in der Belletristik nicht anders …), machen viele Autorinnen und Autoren den Fehler zu glauben, sie müssten beim Schreiben immer mit dem ersten Wort, der ersten Zeile, dem ersten Kapitel beginnen. Warum eigentlich?! Das selbst geschrieben Buch ist immer auch eine Art „lebender Organismus“: Es entwickelt sich – und wir sollten ihm auch die Chance dazu lassen. Das ist zudem noch einer der ganz großen Vorteile, die das Sachbuch gegenüber den meisten anderen Textgattungen hat: Da geht das. Ganz problemlos. Darum:
Tipp 5: Überlegen Sie bitte mal, ob Sie das Vorwort wirklich als Allererstes schreiben müssen!Ich finde ja: Nein, müssen Sie nicht! Sie können sich gern Notizen dazu machen, ein paar rudimentäre Sätze formulieren – immer mit dem Ziel, die im Lauf Ihrer Arbeit zu ergänzen. Denn Sie könnten erst beim Schreiben bemerken: „Ach, das liegt mir ja viel mehr am Herzen als ich dachte!“
Schließlich wollen Sie ja guten Gewissens „Ich“ sagen können. Ihr Schreibprozess und das Thema/Ihr Buch werden Ihnen während des Schreibens mehr oder weniger von selbst erzählen, was in das Vorwort gehört: „Das ist ein Knackpunkt!“ Oder: „Hier laufen ja mehrere Fäden zusammen!“ Wer ein Gefühl für solche Punkte entwickelt, schreibt das Vorwort mehr oder weniger nebenbei – neben dem eigentlichen Schreibprozess. Und das wird dann auch kein bisschen angestrengt klingen – was wiederum das Vertrauen der Leser/innen in Ihre Glaubwürdigkeit stärkt.
Verbauen Sie sich das Vorwort nicht unnötig!
Tipp 6: Nutzen Sie die zusätzlichen Chancen eines Vorworts!Viele Autorinnen und Autoren reden zudem auch während des Schreibens mit Freunden, Verwandten über das Thema – da hören Sie schon sehr gut, was ankommt, was nicht, wo andere Positionen zu Ihrer Meinung bestehen …
Jetzt beginnen Sie aber bitte keinesfalls, Ihre Position zu verändern! Die muss bleiben, das ist der Kern Ihres Inhalts, es ist Ihre Stimme, Ihr Zugang zum Thema! In einem Vorwort könnten Sie sich aber trotzdem mit diesen anderen Aspekten kurz auseinandersetzen. Oder Sie erzählen eine Geschichte, die Ihnen während des Schreibens zum Schreibprozess, zu den Gründen der Wahl Ihres Themas oder aus der Perspektive anderer Sachbereiche auf IHR Thema eingefallen ist. Oder Sie merken während des Schreibens, dass bestimmte Menschen (oder Dinge) Sie unerwartet gut unterstützen – dann wäre eine kleine Lobhudelei im Vorwort auch keine schlechte Idee …
Das alles kristallisiert sich aber erst IM Schreibprozess heraus … Darum können Sie es – genau betrachtet – auch gar nicht vorher schreiben. Viele Autor/innen versuchen es trotzdem. Ich finde: Wäre doch extrem schade, wenn Sie sich das Vorwort schon so verbaut hätten, dass Sie all die aufgezählten Möglichkeiten (und sicher noch ein paar mehr ..) nicht mehr nutzen können!
In eigener Sache
Band eins der Trilogie des Eigensinns heißt „Mein Kompass ist der Eigensinn.“ Auch da geht es um das Schreiben eigener (Sach-)Bücher. Mehr dazu hier:

Aug 26, 2020 | Neuigkeiten, Tipps
Ist Zitieren beim Texteschreiben erlaubt – ja oder nein? Was soll eigentlich ein Schmuckzitat sein? Und gibt es bei alledem für Selfpublisher andere Regeln als für Verlagsautor/innen? Das sind die Fragen, um die es hier vor allem gehen soll.

Zu dem Bild oben: Ich habe den Verfasser genannt. Und sowohl Entstehungs- als auch Erstdruckdatum. Herr Goethe ist 1832 gestorben – also eindeutig länger als 70 Jahre tot. Das ist schon mal eine gute Voraussetzung für rechtskonforme Zitate: In Deutschland gilt das Urheberrecht bei Texten noch 70 Jahre lang, nachdem der Mensch tot ist, der es geschrieben hat. So lange können die Nachfahren das Urheberrecht noch in Anspruch nehmen. Das tun viele. Doch selbst, wenn sie es nicht tun sollten, haben sie das Recht dazu. Und wer dann das Urheberrecht durch widerrechtliches Zitieren verletzt, handelt NICHT rechtmäßig, kann abgemahnt und mit Geldstrafen belegt werden.
“Widerrechtliches Zitieren”?!
Mit “widerrechtlichem Zitieren” meine ich grundsätzlich alles, was nicht rechtskonform ist. Dazu gehören Dinge wie:
- Urheber/innen werden gar nicht oder kaum verständlich genannt (etwa: unlesbare Mini-Schrift. Oder: Es ist unklar, WO etwas erschienen ist. Oder: einfach nur “Schmidt” – bitte WER?)
- Es ist gar nicht erst als Zitat ausgewiesen, sieht so aus, als wären es eigene Gedanken, Sätze oder gleich ganze Passagen
- Falsche Zuordnungen: Ich behaupte mal eben, die “Glocke, fest gemauert in der Erden” sei von Goethe
- Oder: Die Autorin lebt noch, ich habe aber niemanden um Erlaubnis gefragt. Weder Autor/in noch den Verlag, in dem erschienen ist, was ich da zitiere.
Doch Achtung! Wenn ich ein EIGENES Werk schaffe, angereichert mit einigen Zitaten, dann darf ich das unter bestimmten Umständen durchaus! Korrekt zitiert, versteht sich: In Anführungszeichen gesetzt, Quelle sichtbar und verständlich genannt. Die Betonung liegt dabei auf “eigenem Werk”, juristisch meist als “Werk mit eigener Schöpfungshöhe” bezeichnet.
Erlaubtes Zitieren
Zitieren ist nämlich nicht grundsätzlich verboten. Beim erlaubten Zitieren gilt das Prinzip: Die eigene “Schöpfungshöhe” dessen, was ich schreibe, steht über der Schöpfungshöhe dessen, was ich zitiere. Ich brauche also eigene Ideen, jede Menge eigener Inhalte – und eigene Aussagen, die ich durch das Zitat untermauere. Es geht darum, dass ich mich aktiv mit den Inhalten des Zitats auseinandersetze. Dann ist das Zitat sozusagen “Begleitmusik” zu meinen eigenen Gedanken. Das ist erlaubt. Grundsatz: So viel eigener Text wie möglich, so viel Zitat wie nötig.
Das Genre spielt dabei gar keine Rolle. Das gilt im Sachbuch genauso wie im Roman, für Selfpublishing wie in Literaturzeitschriften, Blogs oder als Verlagsautor/in. Selbst dann, wenn ich zum Beispiel Liedtexte in einem Krimi zitieren will. Gerade Letzteres ist aber alles andere als einfach: Wie will ich mich in einem Krimi inhaltlich überzeugend mit einem Liedtext auseinandersetzen? (Geht natürlich schon … Ist nur nicht gerade leicht.)
Und was ist ein Schmuckzitat?!
Tatsächlich so etwas wie das Bild zu diesem Beitrag hier: Da steht ein Satz, ein Gedanke, eine Gedichtzeile ganz allein rum. Eher in einer Schmuckfunktion als mit sichtbar inhaltlichem Bezug. Egal, ob auf einem Buchcover, als Motto über einem neuen Kapitel, als Eyecatcher im Online-Beitrag, auf Instagram oder woanders. Egal, ob der Name des Verfassers, der Verfasserin genannt ist oder nicht. Egal, ob Erscheinungsdatum und/oder Ort benannt werden. So lange der Mensch, der es geschrieben hat, nicht mindestens 70 Jahre tot ist, ist so etwas nicht erlaubt. Die Ausnahme von der Regel folgt gleich …
Die wichtigste Frage lautet hier: Setzte ich mich – mit einer eigenen Textschöpfung deutlich sichtbar und aktiv – mit diesem Zitat auseinander oder nicht? Selbst, wenn das Zitat auf Seite zwei des selbst publizierten Buches prangt – ganz allein, einfach so – und ich auf Seite 77 irgendwie darauf eingehe, ist das nicht rechtskonform. Denn erst mal sehen Leserinnen und Leser ja nur dieses Zitat. Ohne jede inhaltliche Auseinandersetzung.
Auch hier gibt es eine Ausnahmeregelung. Die ist völlig klar. Und besagt, dass Urheber/in und/oder Verlag einer Veröffentlichung des Zitats in diesem Werk, in diesem Kontext, ausdrücklich zugestimmt haben. Am besten schriftlich.
Genehmigung für Schmuckzitate einholen!
Wie hole ich so eine Genehmigung ein?
Entweder kontaktiere ich den Autor, die Autorin direkt – und bitte sie, mir das schriftlich zu erlauben. Habe ich diese Erlaubnis, weise ich am besten im Impressum direkt darauf hin: “Mit ausdrücklicher Genehmigung von …“ So halte ich mir die (Abmahn-)Anwälte wirkungsvoll vom Hals.
Über den Verlag, in dem mein Zitat ursprünglich publiziert wurde, geht das ebenso: Schriftlich anfragen, bei Genehmigung Verweis ins Impressum. (Gilt übrigens bei Rechten für Grafiken oder Illustrationen und Fotos ganz genauso!) Interessant ist: Große Verlage haben dazu oft schon ein online automatisiertes Genehmigungsprocedere. Beispiel Suhrkamp Verlag / Insel Verlag / Jüdischer Verlag / Verlag der Weltreligionen / Deutscher Klassiker Verlag (gehören alle zusammen): Da gibt es online ein Formular für Abdruckgenehmigungen. Kostet pro Zitat mindestens 50 Euro, jedes Zitat muss einzeln beantragt werden. Und die Bearbeitungszeit liegt bei vier bis sechs Wochen. Ziemlich abschreckend, das Ganze. Wer es sich dennoch mal ansehen will: hier.
Noch drei wichtige Hinweise
- Für wissenschaftliche Arbeiten, Diplom-, Master und Hausarbeiten wie im gesamten Umfeld von Universitäten und/oder Forschungseinrichtungen kann es durchaus noch mal andere (oft strengere) Zitierregeln geben. Die sind dann in der Regel an die jeweiligen Institute gebunden.
- Auch Blogs und Webseiten sind Werke mit geistiger Schöpfungshöhe – auch da darf nicht ungefragt zitiert (sprich: geklaut) werden.
- Ich bin keine Juristin. Wer sich näher mit dem Thema befassen will, sucht besser den Rat echter Juristen. Beispielsweise hier.
Hinweis in eigener Sache
Ich bin überzeugt davon, dass für jede Art von geplantem Buchprojekt der Eigensinn der weltbeste Kompass ist, den wir finden können. Warum, wie das geht und wer das schon erfolgreich vorgemacht hat, beschreibe ich im ersten Band meiner Trilogie des Eigensinns. Und zwar mit sehr vielen Zitaten … Denn ich setze mich mit jedem einzelnen intensiv auseinander.
Aug 21, 2020 | Neuigkeiten, Tipps
Ich verspreche Ihnen ja, Sie mit allen Angeboten der edition texthandwerk von der allerersten Buchidee bis zum fertigen Buch zu begleiten – wenn Sie das denn möchten. Denn Sie können sich immer noch nur einzelne Dienstleistungen auswählen. Dieses Versprechen bringt es mit sich, dass ich mich – um es handwerklich zu sagen – mit einer Menge „Gewerken“ auskennen muss. Mit Textarbeiten aller Art, vor allem als Lektorin. Mit Buchaufbau und Zielgruppenansprache. Mit Selfpublishing und Buchmarketing. Und – vor allem! – mit den Autorinnen und Autoren. Mit deren möglichen Stolpersteinen, Fragen, Zweifeln und Wünschen.
Jetzt bin ich selbst (wieder) Autorin geworden – und biete Ihnen mit meiner Trilogie des Eigensinns einen Weg an, der sich für mich als unbestechlicher Kompass bestens bewährt hat: eben den Eigensinn. Ich bin der Meinung, dass es absolut nicht schadet, wenn mehr Menschen versuchen, ihren Eigensinn zu kultivieren. Denn er ist alles andere als egoistisch. Könnte ich auch gar nicht ertragen, denn ich bin sicher ein Mensch, der Netzwerke, Gruppen und sinnvolle Gemeinschaften braucht. Betonung auf „sinnvoll“!
Darum habe ich zeitgleich mit meinem ersten Band der Trilogie des Eigensinns („Mein Kompass ist der Eigensinn“) habe ich eine weitere Webseite freigeschaltet: www.mehreigensinn.de. Funktioniert übrigens auch, wenn man www.mehr-eigensinn.de eingibt.
Warum mehreigensinn.de, warum noch eine Webseite?
- Weil sich dort nach und nach meine ganze Trilogie des Eigensinns versammeln wird
- Weil ich Coaching, das Schreiben eigener Bücher und die Arbeit einer Buchhebamme deutlich sichtbar unter dem „Dach des Eigensinns“ vereinen will. Denn damit habe ich meinen Roten Faden gefunden.
- Weil ich gern eine Gemeinschaft eigensinniger (Buch-)Menschen aufbauen will – und das wird zum Teil auch die Grundlage meines dritten Bands der Trilogie des Eigensinns.
- Außerdem mag ich nicht mehr ständig allein über den Eigensinn reden … Und biete allen Besucher/innen von www.mehreigensinn.de an vielen Stellen die Möglichkeit, aktiv mitzureden. Sei es als Mitglieder der Community. Oder in Form von Leserstimmen zu meinen Büchern.
- Coachingtermine (natürlich online!) lassen sich dort auch vereinbaren.
- Wenn es um Coaching geht: Es muss kein Schreibcoaching sein, schließlich bin ich als „Allround-Coach“ zertifiziert. Aber die Coachingsitzungen können in Schreiben münden. Es ist nun mal mein Hauptjob, Menschen beim Schreiben eigener Bücher in jeder Form zu begleiten.

Mehr Eigensinn!
Ich bin nicht nur die Autorin der Trilogie des Eigensinns, ich möchte auch gern leben und anderen Menschen das anbieten, worüber ich dort schreibe. Denn Eigensinn kann enorme Kräfte entfalten. Und zwar positive. Kräfte, die heilsam sein können für uns selbst. Eigensinn ist für mich auch die Wurzel von Toleranz: Nur, wenn wir unseren Eigensinn entdecken, leben und respektieren, sind wir auch in der Lage, den Eigensinn anderer Menschen zu respektieren. Da werden wir nicht „von außen gesteuert“, sind nicht verführbar, sondern ganz bei uns selbst.
So etwas geht nicht von heute auf morgen. Es ist ein Prozess, der uns ein ganzes Leben lang begleitet. Und vor allem ist es eine bewusste Entscheidung, die viel Eigeninitiative braucht. Das (Bücher-)Schreiben kann dabei sehr hilfreich sein. Am Ende profitieren nicht nur wir selbst, sondern auch unser Buch davon. Denn wir haben eine Haltung entwickelt. Beziehen Position.
Inzwischen sehe ich mich als eine Botschafterin des Eigensinns. Und möchte Sie nach Kräften dabei unterstützen, diesen Weg ebenfalls zu gehen. Das tue ich im Rahmen meiner Möglichkeiten, heißt: als Buchhebamme und zertifizierte Coaching-Anbieterin. Das alles vermittle ich auf der Seite www.mehreigensinn.de.
Eigensinn und Gemeinschaft? Ja, warum denn nicht?
Es stimmt schon: Phasenweise braucht der Eigensinn das Alleinsein. Aber spätestens, wenn es darum geht, vom Weg unseres Eigensinns zu erzählen, brauchen wir Publikum. Außerdem kann gelebter Eigensinn manchmal auch Dinge verändern – dann verstehe ich ihn als eine Art Botschaft. Auch die will „in die Welt getragen“ werden. Mit anderen Worten: Eine Gemeinschaft von eigensinnigen Menschen ist gar keine schlechte Idee. Ich will es jetzt aber nicht übertreiben und konzentriere mich nur auf mein Arbeitsgebiet: Die Menschen, die ich in der Community von mehreigensinn.de versammeln möchte, sollten – wie ich – einen Schwerpunkt ihrer Arbeit im Schreiben und/oder den Produkten der Buchwelt sehen. Für sie habe ich diese Community angelegt. Wer sich angesprochen fühlt, darf sich gern einfach dort melden – geht ganz simpel über die Kommentarfunktion. Aus dieser Gemeinschaft entsteht dann auch ein Teil des dritten Bands meiner Trilogie des Eigensinns. Kommt.
Eines weiß ich heute schon ganz sicher:
Der Weg des Eigensinns ist ein Abenteuer
Egal, ob Sie sich auf die Suche nach dem machen, was für Sie allein, ganz individuell, Sinn macht. Oder, ob Sie darüber lesen. Oder ein eigenes Buch mit Eigensinn schreiben wollen: Es ist immer ein Abenteuer. Und zwar eins, das freier, selbstbestimmter und glücklicher machen kann.
Wenn Sie sich dabei von mir als Coach begleiten lassen wollen, gelten meine zwei ganz simplen Grundsätze, die ich hier beschrieben habe. Die bestimmen auch mein Handeln als Buchhebamme. Immer geht es um Orientierung, Individualität, Kreativität und Respekt. Dass der Eigensinn dabei IHR ureigener Kompass ist, steht für mich außer Frage.
Mit solchen Instrumenten kann man sich doch auch gut auf eine Abenteuerreise begeben, oder?
In eigener Sache
Ich bin überzeugt davon, dass für jede Art von geplantem Buchprojekt der Eigensinn der weltbeste Kompass ist, den wir finden können. Warum, wie das geht und wer das schon erfolgreich vorgemacht hat, beschreibe ich im ersten Band meiner Trilogie des Eigensinns. Draufklicken – und Sie können es kaufen. Wenn Sie mögen.