Feb 19, 2021 | Neuigkeiten, Tipps
Die schlechte Nachricht ist: Aller Anfang ist schwer. Die gute Nachricht: Die Buchhebamme hat so viel Erfahrung, dass Sie Ihnen in allen Stadien Ihres Buchprojekts helfen kann. Völlig egal, ob Sie Selfpublisher:in werden oder einen „klassischen Verlag“ suchen möchten. Darum beschreibe ich Ihnen hier mal in verschiedenen Beiträgen die „Stationen“ auf dem Weg zum eigenen Buch. Damit Sie wissen, was auf Sie zukommt, was wichtig ist. Und was vielleicht weniger. Um es gleich zu sagen: Von Angeboten, die versprechen, dass Sie Ihr Buch in ganz kurzer Zeit realisieren können, halte ich nicht viel. Ja, das ist leider eine weitere schlechte Nachricht: Bücher machen Arbeit – vor allem für deren Autorinnen und Autoren. Da ist es kein Fehler, sich an manchen Stellen professionelle Unterstützung zu suchen. Auch, wenn das etwas kostet. Denn Menschen wie ich sind selbstständig – und müssen irgendwie davon (über)leben. Doch eins meiner wichtigsten Ziele ist: Buchschreiben soll Spaß machen! Und ich verspreche: das geht!
Wie alles beginnt
Okay, nehmen wir also mal an, Sie haben sich für eine Zusammenarbeit mit mir entschieden. Vorausgegangen sind mindestens 20 Minuten Beratung, vermutlich am Telefon, in jedem Fall kostenlos. Wir haben festgestellt: „Ja, die Chemie stimmt!“ Sie haben mir geschildert, was Sie sich von mir wünschen, ich habe Ihnen ein Angebot gemacht, Sie haben es angenommen – in aller Regel geschieht das per Mail.
Und jetzt kommt es darauf an: In welchem Stadium ist Ihr Buchprojekt? Noch ganz am Anfang? Wunderbar! Dann ist der nächste Schritt, dass wir uns Gedanken über das Buchkonzept machen sollten. Doch Achtung! Ich bin felsenfest überzeugt:
Alles ist individuell – auch ein Buchkonzept
Das bedeutet: Es gibt keine Pauschallösungen. Auch für ein Buchkonzept nicht. Das finden Sie übertrieben? Weil tausende von Schreibratgebern behaupten: Es ist alles ganz einfach. Folgen Sie nur Schritt 1 bis 99 – und schon ist Ihr Buch(konzept) fertig! Ich halte dagegen: Nein, das kann nicht sein! Wo definieren solche Ratgeber, was FÜR SIE wichtig und richtig ist? Wie können die das denn wissen? Können sie nämlich nicht, das wissen nur Sie allein! Denn Sie sehen die Welt exakt so, wie nur Sie die Welt sehen können. Und jedes Buchprojekt ist nichts anderes als ein Ausschnitt Ihrer Weltsicht. Das lege ich in „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ recht ausführlich dar. Es beginnt mit Ihren Sinneseindrücken, Ihrem Weg, Ihren Fragen, geht in Ihrem Tempo, mit Ihren thematischen Prioritäten weiter. Ja, es ist Ihr Eigensinn, der das alles definiert. Und dem sollten Sie erst einmal auf die Spur kommen. Im Idealfall ergibt sich daraus IHR Buchkonzept mehr oder weniger von allein. Im Zweifelsfall erarbeiten wir es gemeinsam. Schritt für Schritt. Denn auch das ist jetzt schon klar: Es braucht Zeit. Und das ist gut so, denn in dieser Zeit sind Sie unterwegs zu sich selbst, Ihrer Haltung zum Thema, zu Ihren Sprachbildern. Und Ihren Kapitelüberschriften, Ihrem Buchkonzept.

Unterschiede „Bauch und Plot“
Die beiden wichtigsten Unterschiede bei der Erstellung eines Buchkonzepts ergeben sich schon aus der Frage: Wie schreibe ich?! Eher „aus dem Bauch raus“? Oder eher mit klaren Konzepten, nach strategischen Schritten, die ich sozusagen mit mir selbst vereinbart habe? Unter Autorinnen und Autoren ist eine beliebte Frage: „Bist du Bauchschreiberin oder Plotter“? (Plotter soll heißen: Ich folge strikt meinem vorher erarbeiteten Plot.) Die Frage hat es in sich – und kann zu einem regelrechten Dilemma führen.
In der Fachzeitschrift „Die Federwelt“ von Februar 2019 bringt die Kinder- und Jugendbuchautorin Marliese Arnold das Dilemma perfekt auf den Punkt. Sie erinnert daran, dass der Spaß und das Interesse am Schreiben nicht zu unterschätzende Faktoren sind: „Ohne Ausrüstung auf eine Expedition zu gehen, kann funktionieren. Sicherer ist es mit Kompass und Karte. Am schnellsten kommt man mit einem Navi ans Ziel, aber ist es auch der interessanteste Weg?“ Gute Frage!
Mein Vorschlag
Mein Vorschlag zur Lösung dieses Dilemma ist: Bevor Sie sich – allein oder mit meiner Hilfe – an die Erstellung Ihres Buchkonzepts machen, sollten erst einmal ein paar Fragen geklärt sein:
- Wie wichtig ist Ihnen der Spaß am Schreibvorgang selbst? (Nicht vergessen: Das dauert ein ganzes Weilchen … Es ist also auch Ihre Lebenszeit, über die wir hier reden!)
- Wie wichtig sind Ihnen Sicherheit, ein geregelter (Schreib-)Ablauf?
- Wenn Sie (auch) Spaß beim Schreiben haben möchten, liegt der dann eher darin, dass Sie mindestens eine Weile lang frei durch Ihre Gedanken streifen, mit Formulierungen experimentieren, Ihr Thema umkreisen dürfen? Oder macht es Ihnen mehr Spaß, klar definierte Stationen zu passieren, sich anzusehen, dann aber auch möglichst schnell als „erledigt“ abzuhaken?
Je nachdem, wie Sie diese Fragen beantworten: Genau daraus entsteht Ihr Buchkonzept! Es gibt Menschen, bei denen macht es wenig Sinn, das Buchkonzept an erste Stelle zu setzen. Das entwickelt sich dann eher aus sich heraus, sozusagen organisch. Und es ist ja auch wahr: Nirgendwo gibt es die Verpflichtung, dass ein Buchkonzept an erster Stelle stehen MUSS. Es sei denn, genau das ist Ihnen ein Bedürfnis. Dann folgen
Weitere Fragen
- Wenn es ein Sachbuch werden soll, wie wollen Sie vorgehen? Etwa: Vom Allgemeinen zum Speziellen? Oder anders herum?
- Wenn es Belletristik ist: Soll die Entwicklung der Figuren im Vordergrund stehen oder lieber der Handlungs- und Spannungsaufbau. Am Ende muss beides natürlich ineinandergreifen, aber es ist kein Fehler, hier wenigstens am Anfang Prioritäten zu setzen
- Bei allen Buchgattungen gilt: Jedes Thema kann eine Dynamik entwickeln, die sich sozusagen von innen heraus aufbaut – möchten Sie das? Gefällt Ihnen diese Vorstellung – bei der Sie am Ende vielleicht nicht mehr die hundertprozentige Kontrolle über das Geschehen haben? Oder haben Sie jetzt schon sehr klare Vorstellungen vom Fokus Ihrer Handlung, von Ihrer Haltung zum Thema?
Eigentlich funktioniert nur mit diesem letzten Satz das richtig gut, was zu einem von Anfang an klaren Buchkonzept führen wird: Wenn Sie sehr klare Vorstellungen vom Fokus Ihrer Handlung, von Ihrer Haltung zum Thema haben. Dann kann, darf und sollte das Buchkonzept ganz am Anfang der Arbeit an Ihrem Buch stehen. Wenn Sie alles erst noch entwickeln möchten, gehen Sie aller Wahrscheinlichkeit den „interessanteren Weg“, den Marliese Arnold angesprochen hat. Ganz wichtig ist aber auch:
Es ist kein Entweder – Oder!
Natürlich kann es ein grobes Konzept schon ganz zu Anfang geben – aber niemand sagt, dass dies die endgültige Form Ihres Buches sein muss. Es darf sich – wie all Ihre Inhalte – entwickeln, anpassen, verändern. Wenn es dann um die Zusammenarbeit mit beispielsweise mir geht, ist es gut, wenn wir schon recht früh mit unserer Kooperation beginnen. Dann kann auch ich sehen, wie und wohin sich Ihr Buch entwickelt, entwickeln will. Das ist oft ein sehr spannender Prozess, glauben Sie mir! Ich freue mich darauf!
Weitere Tipps
Wie die Zusammenarbeit mit mir – ganz konkret – aussieht, habe ich Ihnen hier zusammengestellt. Wenn Sie noch Fragen haben: jederzeit gern!
Wenn wir kooperieren, könnte Ihr Buch am Ende in der edition texthandwerk erscheinen . was da bereits erschienen ist und wie Kund:innen die Zusammenarbeit fanden, sehen Sie hier hier.
Die Arbeit der Buchhebamme
Dieser Beitrag ist Teil einer kleinen Serie rund um das Erstellen und Schreiben von Büchern. Weitere Beiträge folgen:
Teil 2: Coaching mit Blick auf Buch, Text und Autor:in
Teil 3: Textarbeit plus Coaching
Teil 4: Lektorat
Teil 5: Buch-Cover und grafische Gestaltung
Das waren die „typischen Arbeitsabläufe“. Bald starte ich einen zweiten Teil, in dem geht es dann um die „untypischen Arbeitsabläufe … Etwa: „Alte Texte, neu überarbeitet“, „Brainstorming Buchmarketing“ oder die Bestimmung von Buchgenres. Klar, ich weiß: Die Trennung in „typisch“ und „untypisch ist schwierig. Denn es ist und bleibt alles hoch individuell.
In eigener Sache
Genau um Individualität geht es immer, wenn ich meinen Blick auf den Eigensinn richte … Und das tue ich ständig. Darum schreibe ich die Trilogie des Eigensinns. Sie besteht bislang aus zwei Büchern – die sich ohne Probleme auch wunderbar getrennt voneinander lesen lassen. Macht durchaus Sinn, denn sie bilden zwar eine „Familie“, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte. In „Mein Kompass ist der Eigensinn“ geht es darum, wie wir Eigensinn erkennen, ihn für uns entwickeln können. Aber auch darum, wo er seine Grundlagen hat, welche Vorbilder ich gefunden habe – und wie er uns helfen kann. Als Kompass zum Beispiel. Oder beim Schreiben von (eigenen) Büchern.
In „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ steht eigentlich schon alles Wichtige im Titel: Es geht um die praktische Realisierung des Schreibens mit Eigensinn, um Kreativität, aber auch um Selfpublishing. Da gibt es jede Menge Praxistipps, Übungen und Beispiele. Aber auch die Spiellust – meiner Ansicht nach ein wichtiges Schreib-Instrument – kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel mit dem Selbsttest „Welcher Schreibtyp bin ich eigentlich?“ Der zieht sich – augenzwinkernd bis ernst – durch das ganze Buch.
Beide Bücher auf einen Blick – und auch zum Bestellen – im Shop der Autorenwelt hier. Aber natürlich auch überall sonst, wo es Bücher gibt.
Aug 28, 2020 | Neuigkeiten, Tipps
Es ist inzwischen schon ein Phänomen, mit dem ich regelmäßig rechne, wenn ich zum ersten Mal das Manuskript eines Sachbuchs aufschlage, das ich lektorieren will: Ich lese die ersten Seiten, schlage die Hände überm Kopf zusammen und denke: „Ach herrjeh! Nein! So bitte nicht!“ Da ich das nun schon weiß, gebe ich an dieser Stelle NIE auf. Sondern lese grundsätzlich weiter. Immer. Und – siehe da! – das Folgende ist so oft um Klassen besser als das Vorwort, der erste Teil, die „Vorbemerkung“ oder wie immer diese ersten Seiten überschrieben sind. Das ist nicht der Punkt – der Titel für das erste Kapitel kann selbstverständlich völlig frei gewählt werden. Der Inhalt eher nicht.

Machen wir uns mal ein paar Punkte klar
Wir reden hier von einem Sachbuch. Auch wenn es unterhaltsam geschrieben, erzählend oder mit Lerneinheiten bestückt ist, immer steht für den neuen Leser, die neue Leserin eine Art Drohung im Raum: Hilfe, es geht um ein Sachthema! Werde ich verstehen, wovon die Rede ist? Wird mich der Autor/die Autorin kompetent begleiten, mich durch das (möglicherweise schwierige) Thema führen? Werde ich nicht meine Zeit mit dem Lesen dieses Buches verplempern? Wird es mir nutzen – irgendwie? Darum:
Tipp 1: Ein Lächeln beim Tür-ÖffnenTreten Sie Ihrem Leser, Ihrer Leserin von Anfang an freundlich, offen entgegen! Sie müssen sich natürlich nicht „anbiedern“, aber es wäre schön, wenn Sie Ihre Leser/innen behandeln wie einen Menschen, der auf Besuch kommt: Öffnen Sie ihm die Tür, lächeln ihn an, nehmen Sie ihm den Mantel und – so weit als möglich – etwaige Bedenken schon an der Tür ab.
Sachbücher haben (fast) immer Konkurrenz
Der Sachbuchmarkt boomt – die Verkaufszahlen dieses Buchgenres machen rund 10 Prozent des gesamten Buchmarktumsatzes aus. Das bedeutet: Ihre Konkurrenz ist ziemlich groß. Darum sind Sie selbst ein nicht unwichtiger Faktor. Natürlich müssen Sie nicht gleich Försterin, Zauberer, Komiker, Ärztin, Schauspielerin, Fußballer, Moderatorin und Buchautorin in einer Person sein, wenn Sie ein halbwegs gut verkaufbares Sachbuch schreiben wollen. Aber eins ist sicher: Sympathie hilft!
Tipp 2: Auf Augenhöhe schreiben!Nehmen wir mal als Beispiel Eckart von Hirschhausen. Was immer man von ihm halten mag, es gibt eine Sache, die ihn mit Sicherheit auszeichnet: Er stellt sich immer auf eine Stufe mit seinem Gegenüber. Lässt niemals den besserwisserischen Arzt „raushängen“, hat nie was Überhebliches – das lässt ihn immer sympathisch wirken.
Genau das sollten Sie auch schon auf den ersten Seiten Ihres neuen Sachbuchs tun: In Ihrem neuen Leser, Ihrer Leserin begegnen Sie einem fremden Menschen. Sie werden sich selten in die Augen sehen, und doch überkreuzen sich Ihre Interessen mit Sicherheit: Sie wollen etwas vermitteln, was Ihre Leser/innen wissen wollen. Also nehmen Sie diesen fremden Menschen bitte mit, machen sich mit ihm vertraut, stellen Sie sich ihm vor, nehmen ihm die Scheu vor Ihnen … Kurz: Auch ohne echten Blickkontakt lässt sich auf Augenhöhe schreiben – und das sollten Sie auch tun. Egal, wie schwierig das Thema vielleicht später wird: Im Vorwort ist das IMMER möglich!
Bleiben Sie bei sich selbst!
Tipp 3: „Ich“ sagen!Vor allem aber machen Sie klar, warum Leser/innen Ihnen vertrauen sollen: Welche Erfahrungen, welche Kenntnisse haben Sie? Was befähigt Sie dazu, dieses Buch zu schreiben? Das können nur Sie beantworten, das ist absolut individuell. Darum der dringende Tipp: Sagen Sie „ich“. Und verhalten sich Ihren Leser/innen gegenüber wie Kollegen, Nachbarn oder entfernten Verwandten. Zeigen Sie ihnen, dass Sie sie ernst nehmen!
Die Sache mit der Fachkenntnis – die Sie vermutlich vor allem vermitteln wollen – kommt dann wie von selbst. Aber das hat noch Zeit. Ziemlich viel Zeit sogar. Denn es ist ja das, was Sie in den folgenden 100 bis 200 Seiten des Buches erst vermitteln wollen. Bleiben Sie erst einmal bei sich selbst, dann wird auch das geschehen, was meiner Ansicht nach an dieser Stelle das Allerwichtigste ist: Leser/innen werden beginnen, Ihnen zu glauben. Auch, wenn sie unter Umständen im Verlauf des Buches ganz anderer Meinung als Sie sein können …
Tipp 4: Leser/innen von Anfang an in den „Bann“ des Buches ziehenIhr Bestreben im Vorwort eines Sachbuchs sollte es also sein, als Expert/in ernst genommen zu werden, auf Augenhöhe mit Ihren Leser/innen zu stehen. Wenn Sie Ihre Sache richtig gut machen, ziehen Sie Leser/innen jetzt schon in Ihren Bann, mitten hinein in das Thema, das Ihnen am Herzen liegt – all das, was ich hier sage, gilt übrigens genauso für reine Ratgeber wie für biografische Texte.
Doch: Übertreiben Sie es bitte nicht! Ich habe auch schon erste Kapitel gelesen, in denen Autor/innen es sichtlich darauf anlegen, gemocht (fast hätte ich gesagt: geliebt) zu werden. Das wäre nun wirklich zu viel verlangt: Also: Sich zu zeigen, ein bisschen was über sich und die Relevanz des Themas für Sie zu verraten, ist sehr gut. Schlecht dagegen wäre, sich anzubiedern, nach dem Motto: Ich bin so toll, du MUSST mich mögen! Kleine Schwächen einzugestehen, macht dagegen wieder sympathisch – auch das sollte nicht überhand nehmen, kann aber im Vorwort bei Leserinnen und Lesern ein Gefühl wie: „Ach, der/die tickt ja so ähnlich wie ich …“ erzeugen. Was kein schlechter Anfang ist.
Sie KÖNNEN gar nicht alles vorher wissen!
So, und jetzt kommt der größte Irrtum von allen: Gerade, weil in einem guten Sachbuch eine Art „Sog“ entstehen sollte (das ist übrigens in der Belletristik nicht anders …), machen viele Autorinnen und Autoren den Fehler zu glauben, sie müssten beim Schreiben immer mit dem ersten Wort, der ersten Zeile, dem ersten Kapitel beginnen. Warum eigentlich?! Das selbst geschrieben Buch ist immer auch eine Art „lebender Organismus“: Es entwickelt sich – und wir sollten ihm auch die Chance dazu lassen. Das ist zudem noch einer der ganz großen Vorteile, die das Sachbuch gegenüber den meisten anderen Textgattungen hat: Da geht das. Ganz problemlos. Darum:
Tipp 5: Überlegen Sie bitte mal, ob Sie das Vorwort wirklich als Allererstes schreiben müssen!Ich finde ja: Nein, müssen Sie nicht! Sie können sich gern Notizen dazu machen, ein paar rudimentäre Sätze formulieren – immer mit dem Ziel, die im Lauf Ihrer Arbeit zu ergänzen. Denn Sie könnten erst beim Schreiben bemerken: „Ach, das liegt mir ja viel mehr am Herzen als ich dachte!“
Schließlich wollen Sie ja guten Gewissens „Ich“ sagen können. Ihr Schreibprozess und das Thema/Ihr Buch werden Ihnen während des Schreibens mehr oder weniger von selbst erzählen, was in das Vorwort gehört: „Das ist ein Knackpunkt!“ Oder: „Hier laufen ja mehrere Fäden zusammen!“ Wer ein Gefühl für solche Punkte entwickelt, schreibt das Vorwort mehr oder weniger nebenbei – neben dem eigentlichen Schreibprozess. Und das wird dann auch kein bisschen angestrengt klingen – was wiederum das Vertrauen der Leser/innen in Ihre Glaubwürdigkeit stärkt.
Verbauen Sie sich das Vorwort nicht unnötig!
Tipp 6: Nutzen Sie die zusätzlichen Chancen eines Vorworts!Viele Autorinnen und Autoren reden zudem auch während des Schreibens mit Freunden, Verwandten über das Thema – da hören Sie schon sehr gut, was ankommt, was nicht, wo andere Positionen zu Ihrer Meinung bestehen …
Jetzt beginnen Sie aber bitte keinesfalls, Ihre Position zu verändern! Die muss bleiben, das ist der Kern Ihres Inhalts, es ist Ihre Stimme, Ihr Zugang zum Thema! In einem Vorwort könnten Sie sich aber trotzdem mit diesen anderen Aspekten kurz auseinandersetzen. Oder Sie erzählen eine Geschichte, die Ihnen während des Schreibens zum Schreibprozess, zu den Gründen der Wahl Ihres Themas oder aus der Perspektive anderer Sachbereiche auf IHR Thema eingefallen ist. Oder Sie merken während des Schreibens, dass bestimmte Menschen (oder Dinge) Sie unerwartet gut unterstützen – dann wäre eine kleine Lobhudelei im Vorwort auch keine schlechte Idee …
Das alles kristallisiert sich aber erst IM Schreibprozess heraus … Darum können Sie es – genau betrachtet – auch gar nicht vorher schreiben. Viele Autor/innen versuchen es trotzdem. Ich finde: Wäre doch extrem schade, wenn Sie sich das Vorwort schon so verbaut hätten, dass Sie all die aufgezählten Möglichkeiten (und sicher noch ein paar mehr ..) nicht mehr nutzen können!
In eigener Sache
Band eins der Trilogie des Eigensinns heißt „Mein Kompass ist der Eigensinn.“ Auch da geht es um das Schreiben eigener (Sach-)Bücher. Mehr dazu hier:

Mai 12, 2020 | Neuigkeiten
Ab sofort können Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bis zu drei Titel für den 12. NDR Kultur Sachbuchpreis 2020 einreichen. Die Frist endet am 15. August. Zugelassen sind deutschsprachige Sachbücher, deren Veröffentlichungstermin zwischen dem 16. Oktober 2019 und dem 15. Oktober 2020 liegt.
Die Auszeichnung ist mit 15.000 Euro dotiert und zählt zu den bedeutendsten des Genres. Prämiert wird eine außergewöhnliche Autorenleistung, die gesellschaftlich, kulturell und wissenschaftlich relevante Themen für ein großes Publikum verständlich darstellt und zum Diskurs anregt. Berücksichtigt werden alle Themengebiete und Fachrichtungen; ausgeschlossen sind Bildbände, Lehrbücher und Ratgeber.
Jan 10, 2020 | Neuigkeiten, Tipps
Sind Sie selbstständig? Glückwunsch! Denn was immer Sie dabei produzieren, anbieten oder vermitteln, eines weiß ich jetzt schon: Sie haben ein enormes Expertenwissen in exakt dem Bereich, in dem Sie sich selbstständig gemacht haben! Dann ist der nächste Schritt, vielleicht mal über Ihre gelingende Sichtbarkeit durch Selfpublishing nachzudenken. Die Chancen dafür stehen nämlich sehr gut.
PR-Strategien sind essenziell
Sie sind mit „Ihrem Business“ online präsent? Vermutlich schon, andernfalls planen Sie es vielleicht gerade. Warum tun Sie das? Auch hier kenne ich die Antwort vermutlich schon: Weil Ihnen klar ist, wie wichtig es ist, als Expertin sichtbar, als Experte im Gespräch, im Gedächtnis zu bleiben. Das ist völlig richtig. Vielleicht haben Sie sich sogar schon Gedanken über Ihre PR-Strategie gemacht, darüber, was zu Ihnen passt. Und was nicht. Welcher PR-Typ Sie sind… Oder etwa nicht? Dann hätte ich da noch was für Sie – eine kleine, mit heftigem Augenzwinkern geschriebene Serie über die PR-Typen dieser Welt… wird fortgesetzt. Aber lassen Sie sich durch das Augenzwinkern bitte nicht täuschen: Die Frage ist essentiell wichtig. Denn nur wer weiß, was er sich zumuten kann, wo er steht, welcher Kommunikations-Typ er ist, wie er so „tickt“, nur der – oder die – kann eine für sich stimmige PR-Strategie aufbauen. Da passt wirklich nicht alles für jeden.
Sichtbarkeit hat viele Facetten
Viele Coachs und Beraterinnen haben sich genau darauf spezialisiert: Nicht nur ich, sondern viele andere möchten Sie gern dabei unterstützen, „sichtbar“ zu werden und zu bleiben. Das ist gut so. Denn so vielfältig wie Menschen und deren Talente sind, so vielfältig muss auch die Bandbreite an Unterstützung in diesem Bereich sein.
Warum denkt kaum jemand an Bücher?!
Doch eines wundert mich schon lange: Es ist unbestritten, dass alle Selbstständigen ein riesiges Expertenwissen in ihrem Arbeitsbereich haben. Ebenso unbestritten ist, dass wir alle möglichst gute Öffentlichkeitsarbeit brauchen, um genau die Kundinnen und Kunden zu erreichen, die wir uns wünschen, die zu uns passen, die uns suchen und brauchen…. Warum aber denkt dabei kaum jemand an Bücher als PR-Instrument?
Sicher: Ein Buch zu schreiben, ist keine kleine Sache. Aber auch kein Hexenwerk. Mit professioneller Unterstützung erst recht nicht. Ist es eine Art Scheu, die viele daran hindert, sich auf das „Abenteuer Buch“ einzulassen? Oder die Sorge, keinen Verlag dafür zu finden? Den letzten Einwand kann ich sofort entkräften: Meiner Ansicht nach gehört Ihr großartiges Expertenwissen auch gar nicht unbedingt in einen „Publikumsverlag“, sondern ist viel besser im Bereich des Selfpublishing aufgehoben! Sichtbarkeit durch Selfpublishing ist grade für Selbstständige eine geradezu perfekte Idee!
Die Vorteile der „Nische“
Warum Selfpublishing? Weil Sie Ihre Zielgruppe mehr oder weniger schon mitbringen. Weil Sie den Zugang zu eben den Leserinnen und Lesern, die Sie gern erreichen wollen, teilweise schon haben! Weil genau die Zielgruppe, die exakt zu Ihnen und Ihrem Angebot, Ihrer Dienstleistung passt, einem „klassischen Verlag“ als Zielgruppe unter Umständen aber viel zu klein ist. Verlage sind große Wirtschaftsunternehmen und brauchen große bis riesige Absatzmengen, damit die Sache für sie lukrativ wird – da würde Ihr Buch schlicht „untergehen“, oder vermutlich gar nicht erst ins Verlagsprogramm aufgenommen werden. Aber warum sollten Sie deshalb darauf verzichten, Ihr Expertenwissen publik zu machen?!
Es ist so naheliegend: Beispielsweise bringt eine Autorin, die sich intensiv mit einer bestimmten, fast ausgestorbenen (Handwerks-)Technik beschäftigt – wenn sie netzaffin genug ist – ihre potentielle Leserschaft schon mit, wenn dann ihr erstes Buch erscheint. Denn sie hat sich schon lang in Fachforen und andren Online-Plattformen mit anderen Interessierten intensiv ausgetauscht. Ebenso der Mensch, der gezielt regional oder historisch schon längere Zeit zu einem bestimmten Thema forscht. Oder die Therapeutin, der Naturheilpraktiker, die Heilerin, die – zusammen mit ihrer „Fangemeinde“ – auf eine ganz spezielle Methode schwören. Alle nur denkbaren Nischenthemen sind im Netz bereits zu finden, meist gut besetzt durch Webseiten, Blogs, Foren und Social-Media-Gruppen. Das ist DIE Chance für angehende Autor/innen, die zum jeweiligen Thema publizieren wollen! Diese Tatsache nenne ich die „Vorteile der Nische“. Und die sollte wirklich niemand unterschätzen!
Netzwerk? Möglichst groß!
Sie möchten ein Buch zu einem „Nischenthema“ veröffentlichen? Jetzt haben Sie die Wahl: Gehe ich zu einem „klassischen Verlag“ oder werde ich Selfpublisher? Es ist durchaus bekannt, dass es nicht wenig „klassische Verlage“ gibt, zu deren festem Vertragsbestandteil gehört, dass vor allem unbekannte Autor/innen „ihr Netzwerk“ schon mitbringen müssen: Es ist üblich, die eigenen Followerzahlen beispielsweise auf Facebook bereits zum Argument des eingereichten Exposés zu machen. Und da es nun mal die Autor/innen sind, die in dem jeweiligen Netzwerk bestens bekannt sind, liegt es absolut nahe, dass sie dann auch gleich dort die eigenen Marketingmaßnahmen übernehmen. Und nicht ein künftiger Verlag, er sich oft genug weder in den Fachtermini noch mit den wichtigsten Fragen der Zielgruppe auskennt.
Nischenthema plus Selfpublishing
Ich denke, unter den beschriebenen Umständen ist es durchaus legitim, sich zu fragen: Warum mache ich eigentlich nicht gleich alles selbst? Der Wunsch nach Wahrnehmung der eignen Leistung und der Wunsch nach Erfolg für das eigene Buch fallen ohnehin fast zusammen, haben mit Sicherheit einen sehr ähnlichen Fokus….
Warum also nicht gleich die Option Selfpublishing wählen? Ich finde das absolut folgerichtig. Und je nachdem, welche Ziele Sie sich mit einer Buchveröffentlichung setzen, die meisten sind recht gut zu erreichen. Zumindest all jene, die mit Sichtbarkeit in der eigenen Zielgruppe zu tun haben. Denn das haben allein Sie in der Hand! Sie können es steuern, sind – außer von ein wenig Onlinewissen und Ihrem Zeitkontingent – von nichts und niemandem abhängig. Das ist ein gutes Gefühl!
5 gute Gründe für Selfpublishing
- Als Autor/in habe ich die Reputation, die Glaubwürdigkeit, Authentizität, den Expertenstatus in meinem Netzwerk ganz allein aufgebaut. Warum ihn dann nicht auch allein nutzen? Zumal ich als Selfpublisher beim Verkauf jedes einzelnen Buches mehr verdiene als im „klassischen Verlag“.
- Mein Netzwerk kennt mich. Und ich kenne dessen Mitglieder. Wir sprechen eine ähnliche Sprache, haben viele gemeinsame Interessen, kurz: Wir verstehen uns!
- Was „klassische Verlage“ heute noch für angehende Autor/innen tun können, ist nicht allzu viel. Das Personal ist in den meisten Fällen schon bis zur Schmerzgrenze eingespart. Aus den oben genannten Gründen MÜSSEN sie sich auf ihre Bestseller-Autoren konzentrieren, die Chance, dass ein Newcomer dazu gehört, tendiert gegen Null. Und das wird vor allem bei Marketing-Maßnahmen schmerzlich spürbar. Das kann ich doch vielleicht selbst viel besser machen – oder an Profis delegieren. Und mich dann ganz allein auf MEIN Buch konzentrieren.
- Eben weil er – vor allem für Fach- und Sachbücher – ein reiner Nischenmarkt ist, ist der Selfpublishingmarkt heute schon lange nicht mehr der Tummelplatz „zweitklassiger Autor/innen“, wie sich das seine Kritiker noch immer allzu gern vorstellen. Ganz im Gegenteil: Gerade durch ihre Fachkenntnisse sind Selfpublisher im Sach- und Fachbuchbereich oft erstklassig gut aufgestellt. Sei es durch eigenes Erleben oder langjährige Beschäftigung mit dem Thema. Das macht sie in aller Regel leidenschaftlicher als den „klassischen Verlagsautor“, in jedem Fall einfach authentischer. Kurz: Diese Autor/inen haben IHR Thema gefunden – und da kennen sie sich perfekt aus. Alles, was sie selbst nicht leisten können oder wollen, können sie problemlos an professionelle Dienstleister delegieren. Denn mit dem Markt des Selfpublishing ist auch der Markt der (professionellen) Dienstleister rasant gewachsen.
- Ja: Das Delegieren kostet Geld. Aber Selfpublisher dürfen an dieser Stelle nicht vergessen, dass sie pro verkauftem Buch ein wesentlich höheres Honorar bekommen, als jeder Autor eines „klassischen Verlags“ (die nullkommairgendwas Prozent Bestseller-Autoren ausgenommen…) Darum wäre mein Rat: Suchen Sie sich als Dienstleister Menschen, die Ihren eigenen professionellen Ansprüchen genügen. Die zu Ihrem Netzwerk passen – oder dort vielleicht sogar schon vertreten sind.
Ich zum Beispiel bin 50plus-Expertin, liebe das Handwerk und alles „Menschliche“, Mutmachende, kenne Krankheiten und Lebens-Brüche. Und all das wird Thema der Bücher sein, die ich im Verlag Texthandwerk verlegen möchte. Außerdem bin ich zertifiziert als Schreib- und Autorencoach und biete in meinem kleinen Verlag alles an, was Selfpublisher an Dienstleistungen für ihr Buch brauchen: von Konzeption über Layout und Lektorat bis Cover-Gestaltung, Vertrieb und Marketing.
Sichtbar durch Selfpublishing – so gehts
Suchen Sie sich in aller Ruhe die Leistungen aus, die Sie auf dem Weg zum Erfolg Ihres eigenen Buches brauchen – und beauftragen einen Profi damit. Im Gegenzug können Sie sich umso besser auf das konzentrieren, worin SIE Expert/in sind: Ihr Thema, Ihre Fachkenntnisse, Ihre Erfahrungen, Ihr Netzwerk, Ihre Sicht der Dinge und der Welt, Ihr Schreibstil. Das alles macht IHRE Nische aus – und die bietet die allerbesten Chancen, Ihre Sichtbarkeit durch Selfpublishing mit IHREM Buch erfolgreich zu steigern.