Ein paar Dinge gibt es, die sollten Sie Selfpublisher so schnell wie möglich nach Fertigstellung ihres Buches tun – es sei denn, Ihr Selfpublishing-Dienstleister erledigt das für Sie. Das sollten Sie also zuerst prüfen.

Zum Beispiel: Ist die ISBN-Nummer Ihres Buches über den Selfpublishing-Dienstleister registriert? Liefert der das Buch fristgerecht an die Deutsche Nationalbibliothek?

Was ist eine ISBN-Nummer?

Die ISBN-Nummer ist die “International Standard Book Number”, eines der wichtigsten Merkmale bei der Buchproduktion. Und, ja: Auch Selfpublisher brauchen und bekommen sie.

Die ISBN-Nummer ist der wichtigste Faktor für die internationale Auslieferung von Büchern weltweit, für Buchvertrieb, Buchhandlungen und interantionale Bibliotheken. Und was bewirkt diese Nummer? Sie ordnet das Buch eindeutig zu: dem Verlag, dem Herstellungsland, eben diesem einen Buchtitel. Darum darf sie auch nie doppelt verwendet werden. Es geht quasi darum, Verwechslungen auszuschließen – und zwar nicht nur heute, sondern auch für Vergangenheit und Zukunft. Darum gilt die Regel des niemals Doppel-Verwendens auch für vergriffene Bücher, selbst wenn eine Neuauflage nicht vorgesehen ist.

Achtung: amazon hat amerikanische ISBN-Nummern! Mit denen kann in deutschen Buchhandlungen niemand etwas anfangen. Das bedeutet: Bei amazon sollte eine eigene ISBN-Nummer dazu gekauft werden, wenn das Buch auch im deutschen Buchhandel zu finden sein soll.

Andere Selfpublishing-Dienstleister bieten die ISBN-Nummer im deutschsprachigen Markt meist schon in Komplettpaketen mit an. Bitte zuerst mal prüfen: Ist das bei Ihrem Selfpublishing-Dienstleister der Fall? Dann müssen Sie an dieser Stelle gar nichts weiter tun.

In allen anderen Fällen gilt:

ISBN-Nummern können selbst eingekauft werden

Autor/innen, die selbst publizieren, können ISBN-Nummern auch selbst beantragen – in Deutschland über die Agentur für Buchmarktstandards, https://www.german-isbn.de/. Nebenbei bemerkt: Hübsch ist deren Werbung „Ein Buch ohne ISBN ist wie Alice ohne Wunderland“.

Es gibt zwar keine keine rechtliche Verpflichtung zur Verwendung einer ISBN – aber sie empfiehlt sich aus mehreren Gründen: Auffindbarkeit, Exklusivität, Auslieferungs- und Archivierungsmöglichkeiten des Buches werden dadurch eindeutig verbessert. Eben „Wunderland“ …

Gestaltung: ISBN-Nummer für Selfpublisher

Ursprünglich war sie zehnstellig (ISBN-10). Darin enthalten: Gruppen-, Verlags und Artikelnummer sowie eine Prüfziffer am Ende. Mit der Masse der gedruckten Bücher musste sie ab 2007 auf 13 Stellen (ISBN-13) erweitert werden. Aus jeder ISBN-10 kann inzwischen auch die entsprechende ISBN-13 berechnet werden, zur Zeit werden oft noch beide Nummer nebeneinander genannt.

Ihre Gestaltung unterliegt klaren Regeln: Die Größe der verwendeten Drucktype darf nicht weniger als 9 Punkt (= 3,38 mm) betragen. Sie muss auf der Titelrückseite gedruckt sichtbar sein, oder – falls das nicht möglich ist – am Fuß der Titelseite, ersatzweise an einer anderen auffälligen Stelle des Buches. Dann muss sie auch noch außen auf dem Buch erscheinen, am besten am Fuß der hinteren Einband-, Umschlag- oder Schutzumschlagseite. Falls das nicht möglich ist, an anderer auffälliger Stelle der Buchaußenseite.

Für Scannerkassen und andere Lesegeräte empfiehlt sich auch die Darstellung der ISBN-Nummer als Strichcode,  dann muss die Nummer allerdings zusätzlich in lesbarer Form, der die Buchstaben „ISBN“ vorangestellt sind, direkt über dem Strichcode wiederholt werden. Es wird empfohlen, den Strichcode plus ISBN-Nummer im unteren Viertel der Buchrückseite zu platzieren.

Erst, wenn Sie als Selfpublisher Ihrem Buch eine eigene ISBN-Nummer zugeteilt haben, können Sie es auch

im Verzeichnis lieferbarer Bücher anmelden

Das Verzeichnis Lieferbarer Bücher (VLB) ist die zentrale und umfassendste Datenplattform für die deutschsprachige Buchbranche – und damit die Basis für die Vermarktung aller Titel. In der unabhängigen Datenbank sind mehr als 22.000 Verlage und Verleger registriert und rund 2,5 Millionen Titel detailliert verzeichnet. Mit dem Eintrag ins VLB erstellen Sie optimale Metadaten und verschaffen Ihren Titeln auch als Selbstverleger die größtmögliche Reichweite. Und vor allem: Erst der VLB-Eintrag ermöglicht es Buchhandlungen, Ihren Titel direkt bei Ihnen zu bestellen. Mehr Infos hier: https://vlb.de/selfpublisher

Die meisten Selfpublishing-Dienstleister übernehmen auch die Anmeldung zum Verzeichnis lieferbarer Bücher für ihre Kundinnen und Kunden ganz selbstverständlich in Komplettpakten gleich mit. Falls nicht, lautet unsere dringende Empfehlung: anmelden!

Pflichtexemplare an die Deutsche Nationalbibliothek

In Deutschland haben Selfpublisher die Pflicht, veröffentlichte Medienwerke in körperlicher Form – also Bücher – in zweifacher Ausfertigung an die Deutsche Nationalbibliothek zu schicken. Bei „Medienwerken in unkörperlicher Form“ – also etwa E-Books gilt: einfache Ausfertigung genügt. Und dann haben die einzelnen Bundesländer auch noch eigene Bibliotheken – die Zahl der abzuliefernden Exemplare schwankt da von Bundesland zu Bundesland … Bitte mal selbst nachgucken, die Liste steht bei Wikipedia hier.

Bei Verlagsautoren übernehmen diese Aufgabe die Verlage. Bei Selfpublishern können es die Selfpublishing-Dienstleister tun. Machen aber nicht alle … Darum bitte unbedingt mal in den Vertrag gucken! Und auch beachten, dass die ihren Firmensitz oft in anderen Bundesländern haben als die Autor:innen. Es gilt aber immer der Wohnsitz der Autorin, des Autors!

 

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