Zugegeben: Ich bin noch immer sauer. Und zwar über die klammheimliche Abschaffung der für mich sehr sinnvollen kostenlosen Leseexemplare mehr oder weniger neu erschienener Bücher. So erlebt beim Selfpublishig-Anbieter tredition. Und zwar mit meinen eigenen Büchern.

Das ging so: Bei Band eins und zwei meiner Trilogie war es noch selbstverständlich, dass diejenigen, die in der Presseabteilung von tredition anfragten, auch ein Rezensionsexemplar zugeschickt bekamen. Kostenlos.

Was genau sind Rezensionsexemplare?

Es geht um ein altbewährtes Prinzip: Wer sich die Arbeit macht, ein mehrere hundert Seiten umfassendes Buch (hoffentlich) von Anfang bis Ende zu lesen, dann auch noch über das schreibt, was er gelesen hat und das Ganze anderen Menschen zugänglich macht, der soll nicht auch noch das Buch selbst kaufen müssen.

Dieses Prinzip galt schon, als ich vor etwa zwanzig Jahren als Freie Journalistin relativ oft Rezensionen geschrieben habe. Und damals wurde ich dafür auch noch von den jeweiligen Redaktionen bezahlt!! Undenkbar, seit es amazon gibt … Das allein finde ich schon schlimm genug. Denn damit ist ein weiterer Berufszweig komplett verschwunden. Ich habe den Job sehr geliebt, er entsprach meiner Berufung zur Kreativitätsdolmetscherin – doch das ist eine andere Geschichte …

Unabhängig – auch mit Rezensionsexemplaren

In meiner Zeit als Freie Journalistin gab es allen Ernstes sogar Autoren, die mich als „vorgezogenes Dankeschön“ für eine zu erwartende Rezension dringend zum Essen einladen wollten. …Ja, nennt es Bestechungsversuch. Trifft zu. Habe mich nie darauf eingelassen. Fiel mir absolut nicht schwer. Denn ich wollte und will in jeder Hinsicht unabhängig bleiben.

Das kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellte Buch hat mit „Bestechung“ ganz und gar nichts zu tun. Es ist eine Selbstverständlichkeit vernünftiger PR-Arbeit von Buchverlagen. Finde ich jedenfalls. Und habe dieses Thema mal ausführlicher unter die Lupe genommen.

Wenn das Versenden kostenloser Rezensionsexemplare an alle, die ein begründetes, nachweisbares Interesse daran haben, also gängige Praxis unter allen Beteiligten ist, wird niemand „bestochen“, niemandem entstehen Vor- oder Nachteile. Okay, man könnte auch sagen: Alle profitieren davon. Den diese Praxis ist im Interesse aller Beteiligten. Ich nenne das Fairness.

Dürfen Selfpublishing-Anbieter das?!

Zurück zum Anfang: Diese faire Praxis der Rezensionsexemplare funktionierte also bei Band eins und zwei meiner Trilogie des Eigensinns problemlos. Sie war auch gängige Praxis aller großen Selfpublishing-Anbieter.

Und plötzlich – von einem Tag auf den anderen, ohne Vorankündigung und ohne mein Einverständnis als Autorin – war diese Praxis außer Kraft gesetzt. tredition hatte mal wieder die Vertragsbedingungen geändert. Klammheimlich, einfach so. War leider nicht das erste Mal. Als sei es völlig selbstverständlich. Jetzt sollten Autorinnen und Autoren  die ihnen zugestandenen – auch nicht allzu üppigen – Autorenrabatte nutzen, um „Rezensionsexemplare“ zu verschicken. Kann gar nicht so viele Anführungszeichen machen, wie ich hier setzen möchte! Denn das sind eben keine Rezensionsexemplare mehr!

Dieses Problem trifft alle Selfpublisher!

Warum? Ganz einfach: Weil alle Selfpublisher immer und überall ganz allein für ihr Buchmarketing verantwortlich sind. Wir machen und organisieren alles selbst. Kostet ohnehin schon genug Geld! Wenn dann auch noch das kostenlose Rezensionsexemplar wegfällt – und zwar von Seiten dessen, der an JEDEM verkauften Buch mitverdient, dann ist das kurz vorm Supergau. Und außerdem finde ich, dass das auch juristisch kaum tragbar ist …

Schlag ins Gesicht von allen Buchblogger:innen

Mal ganz abgesehen von dieser juristisch nicht haltbaren Praxis, einen Vertrag ohne erneutes Einverständnis einfach zu ändern (jemand hier, der dagegen klagen möchte? Ich mache sofort mit. Eine Sammelklage wäre eine feine Sache … Selfpublisher müssen nicht alles klaglos hinnehmen … Aber auch DAS ist schon wieder eine andere Geschichte …).

Sorry für die Entgleisung …

Abgesehen von der juristisch nicht haltbaren Praxis finde ich, dass dieses Verhalten auch ein Schlag ins Gesicht von allen Buchblogger:innen ist. Die machen das ja in der Regel aus purem Idealismus, nehmen allenfalls manchmal ein paar Cents über Anzeigen ein. Das isses.

Nein!

So geht das wirklich nicht.

Nicht mit mir!

 

Text: Ich verschenke Bücher. Oder: Rezensionsexemplare sind sinnvoll.

Gerade als Selfpublisher sollte sich niemand alles gefallen lassen …

Gegenmaßnahme: Ich verschenke Bücher

Ist hier jemand, der gern über Band eins, zwei oder drei meiner Trilogie des Eigensinns schreiben möchte? Dem schenke ich das jeweilige Buch. Meldet euch bitte, gebt kurz euer Medium an – Gedrucktes wäre sicher kein Ausschlusskriterium … Eure Adresse dazu und fertig. Das Ganze an maria@buchhebamme.de. Dann bekommt ihr das Buch, über das ihr gern schreiben möchtet. Kostenlos.

Wer sich vorab über die drei Bücher informieren möchte, am besten hier entlang: https://mehreigensinn.de/trilogie-des-eigensinns/

Kommentare mag ich übrigens auch … Überall. Bei Interesse: Bitte ein bisschen runterscrollen.


Geschrieben von Maria Al-Mana.
Buchhebamme, Texthandwerkerin, Autorin. Freut sich über jeden Austausch. Mit euch. Und Ihnen.


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