Das Haus Uschtrin
Wer häufig in der Buchwelt unterwegs ist, sagt gern mal: „… kommt aus dem Haus Uschtrin“. Kaum Zufall, denn das kann wirklich als Gütesiegel gelten … Uschtrin, das war lange Zeit vor allem Sandra Uschtrin, 2019 auch schon mal zur „Bücherfrau des Jahres“ gewählt – eine echte Auszeichnung, die nur Frauen zugutekommt, die sich mit großem Engagement für Bücher einsetzen. Im Fall von Sandra Uschtrin sollte es wohl eher heißen: Eine, die sich rundum auch für jene einsetzt, die all die Bücher schreiben – die Autorinnen und Autoren. Die oft genug beschämend wenig von dem „Kuchen“ abbekommen, der da verteilt wird. Vor allem, wenn der Kuchen aus Geld besteht.
Das „Haus Uschtrin“ steht für viele (angehende) Autorinnen und Autoren für DAS Nachschlagewerk des Selberschreibens … Schlichter Titel: Handbuch für Autorinnen und Autoren. Prädikat: unverzichtbar. Denn da findet sich alles, wirklich alles, was Autor:innen wissen müssen. Es geht um Verlagsverträge, Covergestaltung, Exposé und Leseproben, Buchmarketing, Fortbildungen, Rechtliches, Scheiben für unterschiedliche Genres bis hin zu Drehbüchern, Theater und weitere gesprochene Literatur, um Selfpublishing sowieso. Regelrecht Gold wert sind all die Adressen, Ansprechpartner, URLs – alles, was man wissen sollte. Zudem wird es immer wieder aktualisiert und neu aufgelegt – mittlerweile in der 8. Auflage. Dieses Kompendium ist das Hauptprodukt des Uschtrin Verlags neben den beiden Fachzeitschriften Federwelt und Selfpublisher. Die glänzen durch eine Menge äußerst praktischer Beispiele für alle, die sich mit dem Schreiben beschäftigen, Interviews und super gute Tipps, bei denen nicht selten „aus dem Nähkästchen“ geplaudert wird. Prädikat: überaus nützlich. Und immer praxisnah.
Autorenwelt: GmbH in Verantwortungseigentum
Autorinnen und Autoren durch die Vermittlung von Fachwissen zu unterstützen, ist eine wirklich gute Sache. Machen allerdings viele.
Worin das „Haus Uschtrin“ absolut einzigartig ist, sind ganz andere Dinge, da wird viel größer, umfassender und nachhaltiger gedacht. Bei der Geschäftsform der Autorenwelt GmbH – dem Dach über allen Produkten – handelt es sich um eine GmbH in Verantwortungseigentum.
Bedeutet: Die Autorenwelt gehört nur sich selbst, ist unverkäuflich. Alle Gewinne werden reinvestiert oder für gemeinwohlorientierte Zwecke verwendet, niemals privatnützig ausgeschüttet.
Das ist wirklich was Besonderes: Geschäftsführerin Eva Stütze sagt dazu: „Mich motiviert die Arbeit in einem Unternehmen in Verantwortungseigentum und die Pionierarbeit, die wir hier für eine faire, nachhaltigere Wirtschaft am Beispiel der Buchbranche leisten.“
Fair: 7 Prozent für Autor:innen
Autorinnen und Autoren können am Autorenprogramm teilnehmen und werden dann mit 7 Prozent vom Ladenpreis an jedem verkauften Buch beteiligt. Ganz egal, ob sie Selfpublisher sind, einen Verlagsvertrag haben und auch egal, welche Gewinne sie sonst noch mit ihren Büchern erzielen.
Einzige Teilnahmevoraussetzung – neben der aktiven Registrierung – ist: Die Bücher müssen beim Buchgroßhändler Libri gelistet sein, denn der versendet im Auftrag der Autorenwelt die Bücher an die Endkunden. Das ist bei Selfpublishing-Titeln ebenso möglich wie bei Verlagstiteln. Autor:innen und seit einiger Zeit auch Übersetzer:innen erhalten von der Autorenwelt also Geld, was sie sonst nirgendwo anders erhalten. Die 7 Prozent zieht sich die Autorenwelt von der eigenen Buchhandelsmarge ab.
Dies ist das das Autorenprogramm.
Direkte Unterstützung: Das Autorenprogramm
Unter diesen Voraussetzungen kann ich am Autorenprogramm der Autorenwelt teilnehmen – eintragen und fertig. Geht ganz einfach – ich habe es gemacht. Wer es mir nachmachen möchte: Bitte hier lang.
Doch leider machen das (noch) nicht alle Autorinnen und Autoren. Und so entsteht jedes Jahr ein beachtlicher Überschuss. Der wird gespendet. 2022 waren das 10.324,48 Euro – die blieben quasi übrig, ließen sich keinen Personen zuordnen. Darum ging das Geld an den Förderverein Buch des Netzwerks Autorenrechte.
Der Shop der Autorenwelt
Der Shop der Autorenwelt ist ansonsten eine Online-Buchhandlung wie andere auch: Bei Bestellung wird umgehend ausgeliefert, innerhalb Deutschlands kostenlos.
Aaaber: Mit jeder Bestellung in diesem Shop tut man entweder seinen Lieblingsautor:innen was Gutes – es wird immer auch angezeigt, ob der oder die am „Autorenprogramm“ teilnimmt. Oder man unterstützt die mehr als sinnvolle Arbeit anderer Netzwerke, die sich um Autor:innen und deren Rechte kümmern.
Durch die Buchpreisbindung kostet bei uns ohnehin jedes Buch immer das gleiche – ganz egal, wo wir bestellen. Da frage ich mich wirklich manchmal: Was für einen Grund gibt es, Bücher woanders als im Shop der Autorenwelt zu bestellen? Okay: ausgenommen sind vergriffene Titel oder e-Books. Die gibt es dort nicht. Und manchmal möchte man auch den lokalen Buchhandel unterstützen. Oder gezielt kleinere Verlage. Ja. Mache ich ganz bewusst auch.
Doch: Im Shop der Autorenwelt gibt es auch keine Bücher, die nur eine amerikanische booknumber haben. Ist für mich völlig in Ordnung. Ich denke, ihr wisst, von welchem Handelsriesen ich spreche … Die Autorenwelt hat mal dazu aufgerufen, einen Slogan genau dafür zu kreieren. Mein Vorschlag:
Im Amazonas schwimmen Krokodile. Im Shop der Autorenwelt nicht.
In eigener Sache
Wer meinen Ansatz des Eigensinns besser kennenlernen möchte, dem empfehle ich meine Buch-Trilogie. Alle drei Bücher lassen sich ohne Probleme auch wunderbar getrennt voneinander lesen. Macht Sinn, denn sie bilden zwar eine „Familie“, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte.
In „Mein Kompass ist der Eigensinn“ geht es darum, wie wir Eigensinn erkennen, ihn für uns entwickeln können. Aber auch darum, wo er seine Grundlagen hat, welche Vorbilder ich gefunden habe – und wie er uns helfen kann. Als Kompass zum Beispiel. Oder beim Schreiben von (eigenen) Büchern.
In „Wer schreibt, darf eigensinnig sein“ steht eigentlich schon alles Wichtige im Titel: Es geht um die praktische Realisierung des Schreibens mit Eigensinn, um Kreativität, aber auch um Selfpublishing. Da gibt es jede Menge Praxistipps, Übungen und Beispiele. Aber auch die Spiellust – meiner Ansicht nach ein wichtiges Schreib-Instrument – kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel mit dem Selbsttest „Welcher Schreibtyp bin ich eigentlich?“ Der zieht sich – augenzwinkernd bis ernst – durch das ganze Buch.
In „Gelebter Eigensinn“ erzählen Menschen, wie das geht, Eigensinn zu entwickeln. Und ihn auch zu leben. Und wozu das gut sein kann. Es geht um Kunst, Mode, Ökologie und ein Autorennetzwerk, ein komplett plastikfreies, handgebundenes Buch, KI, Punk, Kühe, die documenta, Abfallvermeidung, das Älterwerden, Jobwechsel, Mut, Ekstase und Verantwortung, Glück und Coaching, höchst Individuelles und Gemeinschaftliches.
Alle Bücher auf einen Blick – und auch zum Bestellen – im Shop der Autorenwelt hier. Aber natürlich auch überall sonst, wo’s Bücher gibt.
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