Mittlerweile gibt es so viele podcasts, die sich mit der Buchwelt, Neuerscheinungen und ganz speziellen Buchempfehlungen, mit dem Schreiben und/oder dem Blick auf Nischenthemen beschäftigen, dass es wirklich nicht leicht ist, den Überblick zu behalten.
Darum hier eine Auswahl an Buch-Podcasts. Sie wird übrigens laufend aktualisiert – immer, wenn mir was Neues, Spannendes begegnet, kommt es hier rein.
(Tipps werden gern angenommen … Mail: maria@buchhebamme.de)
Podcasts von Buchverlagen
Hanser: Bei den Hanser Verlagen „sprechen Lektorinnen und Lektoren mit Menschen aus der Welt der Bücher, mit Schreibenden und Lesenden, mit Leuten von anderen Verlagen und aus dem Haus. Es geht um alles, was in Bücher passt und außenrum passiert, und das ist wirklich nicht wenig“, so die Selbstbeschreibung. Spannend fand ich beispielsweise eine Episode wie: „Mit den Sachbuch-Lektor:innen Annika Domainko und Tobias Heyl über das Büchermachen in Krisenzeiten.“ Name des Ganzen: Hanser Rauschen. Link zum Podcast
Long Story Short: Vom Format her mag ich diesen podcast sehr: „Vier Buchtipps in 20 Minuten. Karla Paul & Günter Keil pitchen ihre Lieblingstitel – kurz, prägnant und extrem unterhaltsam. Die Must-Reads der Neuerscheinungen, persönliche Favoriten aus der Backlist und Interviews aus der Literaturbranche! Long Story Short ist eine Kooperation mit der Penguin Random House Verlagsgruppe.“ Die beiden podcast-Betreiber:innen sind waschechte Profis. Link zum Podcast
Das waren die größeren Verlage. Für die ist es ja fast schon ein „Muss“, ein podcast zu betreiben. Für kleinere Verlage ist das eher ungewöhnlich, denn ist ja wirklich Aufwand.
Einer, der diesen Aufwand gar nicht scheut, ist der Hamburger Autor und Verleger Ralf Plenz. In seinem Input-Verlag erscheinen wiederentdeckte europäische Autor*innen und Neues aus Hamburg. Die „Klassiker“ sind mit Aquarell-Banderole und kalligrafischen Zitaten versehen. Sein podcast heißt die Büchermacher, ist wöchentlich neu und hat schon weit über 150 Folgen. Selbstbeschreibung: Da „erhält man einen Einblick in die Welt der Autoren, Lektoren, Gestalter, Büchermacher und Buchverkäufer.“ Ich sage: lohnt sich!
In „Die Bücher unserer Zukunft“ treffen die Verlegerinnen Annika Bach und Anne Friebel zukunftsgerichtete Kolleg*innen aus der Branche und andere Gesprächspartner*innen mit Innovationswillen. Sie diskutieren über Ideen, Strategien und Erfolgsgeschichten für das Morgen, über zukunftsträchtige Formate, Produktions- und Distributionsweisen und über die Ansprüche und Interessen der Leser*innen in den kommenden Jahrzehnten. Sie sprechen auch ganz konkret über aktuelle Herausforderungen wie Talentsuche für die Buchbranche von morgen, gesetzliche Rahmungen, technische Voraussetzungen und Finanzierungsmöglichkeiten. Link zum Podcast
Und dann noch der mare-Verlag: „übers meer“ heisst dessen podcast. Thema ist klar … Selbstbeschreibung: spannende, nachdenkliche und unterhaltsame Geschichten, dazu tiefgehende Gespräche über Menschen, Meere und Küsten – mit Fotografinnen, Autoren, Redakteurinnen, Reporterinnen oder auch Übersetzern, über ihre Bücher oder Reportagen, ihre Reisen und viele aufregende Hintergrundgeschichten. Zum mare-podcast gehts hier lang.
Weitere Stimmen aus der Buchwelt
„Fachtalk für Autorinnen und Autoren“ heißt der podcast, den Anke Gasch anbietet: Sie ist Chefredakteurin der Federwelt, der Fachzeitschrift für Autorinnen und Autoren. In jeder Fachtalk-Folge begrüßt sie einen Gast aus der Welt der Verlage und Bücher und redet mit ihm oder ihr über ein wichtiges Thema rund ums Schreiben, Veröffentlichen und Vermarkten. Link zum Podcast.
Die ZEIT bietet ihren Buch-Podcast unter der schlichten Frage „Was liest du gerade?“ an. Das fragen sich Adam Soboczynski und Iris Radisch (Literatur) und im Sachbuchbereich Maja Beckers und Alexander Cammann. Aus der Selbstbeschreibung: „Zweimal im Monat streiten und schwärmen wir über Bücher. Wir suchen aus der Fülle der Neuerscheinungen die interessantesten Bücher aus – mit Vorliebe solche, die uns selbst auf neue Gedanken gebracht haben. Es geht um neu erschienene Romane und Sachbücher und literarische Klassiker, die überraschende Schlaglichter auf die Gegenwart werfen.“ Link zum Podcast
Auch die F.A.Z. hat einen Bücher-Podcast. Da gibt es Diskussionen, Interviews, Analysen und ein Literaturrätsel. Betrieben von Paul Ingendaay, Kai Spanke, Maria Wiesner und Fridtjof Küchemann. Link zum Podcast
Literaturcafé: Zu Recht preisgekrönt (wie ich finde) ist der podcast von Wolfgang Tischer, der seit gefühlten Ewigkeiten schon den Blog Literaturcafé betreibt. Hoch professionell und allerbestens vernetzt. Merkt man. Manchmal bietet der podcast „nur“ Lesungen, manchmal ganze Features, manchmal Interviews, Buchbesprechungen, Diskussionen … alles dabei, sehr vielfältig und meistens spannend – „literarische Wundertüte“ nennt Tischer das selbst. Stimmt. Link zum Podcast
Hugendubel: Andrea ist Buchhändlerin bei der großen Buchhandelskette und spricht monatlich über Bücher, die sie gelesen hat. Selbstbeschreibung: „Themen: Geschichten, die so nur das Leben schreibt, und Bücher, die man einfach unbedingt lesen will!“ Konkreter: „Ein Gast. Eine Stunde Zeit. Wir stellen Andrea immer neue Gäste aus Literatur, Musik, Film und Fernsehen an die Seite“. Wer – wie ich – allzu lange podcasts nicht mag, dem seien die „Shorts“ in diesem podcast empfohlen. Die sind wirklich kurz und knackig. Link zum Podcast
Zwei Seiten – der podcast über Bücher. Zwischen Christine Westermann und Mona Ameziane liegen zwei Generationen und unzählige Bücher in großen und kleinen Stapeln. Was sie vereint: ihre Leidenschaft für gute Geschichten. Solche, die das Leben schreibt, aber vor allem solche, die auf unseren Nachttischen landen. Gemeinsam diskutieren sie in diesem Literatur Podcast über die wichtigen und abseitigen Themen des Alltags … Interesse? Hier lang zum Podcast.
Noch ein Duett: Zwei Männer, zwei Bücher, zwei Buchtipps: Belletristik, Krimi oder Sachbuch. „Unabhängig und ehrlich. Abdriften in die Popkultur oder ins Zeitgeschehen erlaubt. Keine Verrisse“, so die Selbstbeschreibung von Sven Jachmann und Andreas Heineke. Alle zwei Wochen sonntags. Hier gehts zu diesem Buch-Podcast
Der Papierstau Podcast bespricht nach eigener Angabe „anspruchsvolle Literatur, aber zugänglich, unterhaltsam, rasant und auf-die-Zwölf! Neben aktuellen News aus der Welt des gedruckten Wortes gibt es jeden Mittwoch drei Neuerscheinungen auf die Ohren – wir klären, ob die Bücher etwas taugen, und diskutieren inhaltliche Relevanz und ästhetische Qualität. Bei der Auswahl der vorgestellten Werke liegt der Fokus auf mutigen Debüts, internationalen Veröffentlichungen und ungewöhnlichen Texten, die Leser*innen herausfordern“ Link zum Podcast.
Die zwei von der Talkstelle sind Tamara Leonhard und Vera Nentwig. Sie bieten Gespräche „aus der Buchbubbel“ – und ganz gezielt auch aus der „Selfpublisher-Bubble“. Damit sind sie recht einzigartig, wie übrigens auch mit ihren witzigen Illustrationen. Die Themen ihrer Gespräche sind breit gestreut, ihre Talk-Partner und -Partnerinnen haben alle wirklich was zu erzählen. Die beiden Macherinnen bezeichnen sich selbst ein bisschen kokett als „völlig unberühmte Autorinnen“. Mag stimmen oder nicht … Ihre Gespräche jedenfalls tragen den Titel „Shows“ – und das stimmt. Zumindest, wenn man unter diesem Begriff auch ein wenig Entertainment erwartet. Link zum Podcast
Monatslese ist ein Podcast über „Bücher & Feelings“ von Tina Lurz und Anne Sauer. In jeder Podcast-Folge blicken sie persönlich und philosophisch zurück auf zuletzt Gelesenes und auf alles, was sie bewegt, beschäftigt oder geärgert hat – von den Eisbrecherfragen des Lebens über literarische Highlights bis zum „Abfuck des Monats“. Link zum Podcast
„Schreiben und Schreddern“! Man ahnt es schon: Es geht um den kreativen Prozess. Gastgeber Marc-Uwe Kling hat sich hochkarätige Zeugen eingeladen und fragte sie: „Wie machst du das eigentlich? Wie entscheidest du beim Schreiben, was bleiben soll und was geschreddert wird?“ Es geht um Timing und Twists, Perspektiven und Punchlines, die finale Fassung und den berühmten Flow. Kunstspionage hinter den Kulissen der Kreativität! Unterhaltsame Unterhaltungen über Arbeiten und Fertigsein. Aufgenommen vor Publikum bei radio eins/rbb. Letzte Folge war allerdings 2024 – ich weiß nicht, ob die Serie weitergeht. Link zum Podcast
Kapitel Eins: Alle 14 Tage reden Jochen Gebauer und Falko Löffler über ein Buch, das sie gelesen haben (und für Abonnent*innen noch öfter). Sei es Thriller, Lovestory, Fantasy, Science Fiction oder die sogenannte Hochliteratur – kein Genre ist sicher, solange ein Buch nur etwas zu bieten hat, das es aus der Masse heraushebt – oder eine ansonsten sturzlangweilige Zugfahrt ein kleines bisschen erträglicher gestaltet. Link zur Startseite
Für das Literaturhaus Stuttgart betreibt die Lyrikerin Carolin Callies mit „Kapriolen“ ebenfalls ein podcasts, nun ja: eher Literaturquiz … amüsant – finde ich. Link zum Podcast
Maria-Christina Piwowarski und Ludwig Lohmann arbeiten seit vielen Jahren in der Buchbranche, lesen viel und sprechen darüber. Vor allem aber glauben sie an die „Wirkmächtigkeit der Literatur“ – und das ganz und gar nicht ausschließlich in oder aus Berlin. Trotzdem heißt ihr Literaturpodcast blauschwarzberlin, es kommen oft „Backlistperlen“ vor, aber auch wirklich viel (bislang) Unbekanntes, das sich zu entdecken lohnt. Link zum Podcast
Und gleich noch einmal Berlin: Literatur aus der Hauptstadt: Judith Gridl und Klaus Rathje sprechen mit Berliner Autor:innen übers Schreiben: Was treibt die Menschen an, die ihr Leben mit Geschichten und Büchern verbringen? Wie haben sie mit dem Schreiben angefangen und was sind ihre Geheimrezepte? Im podcast unter anderem dabei: Samuel Finzi, Antonia Baum, Wladimir Kaminer, Julia Franck und viele mehr. Hier gehts zum podcast
Ein „Autorinnen-Podcast“ ist Zeilenschlinger: Von der ersten Idee bis zum veröffentlichten Buch, ausdrücklich auch für angehende Autor:innen. Da geht es um Themen wie „Schreiben – Marketing – Mindset“. Beteiligt sind: Johanna Hegermann, Anne Schneider-Wendt, Eve Skillane, Caro Streckmann, Anke Müller und Christine Rödl. Jeden Dienstag gibt es eine neue Folge ihres Schreibpodcasts – manche kann man sich sogar auch als Video ansehen. Zu finden hier.
Der Manuskripte Zähmung ist ein podcast für das Büchermachen, gedacht für Autorinnen, Lektoren, Büchermenschen – und solche, die es werden wollen. Selbstbeschreibung: „Wir sprechen nicht nur darüber, was es bedeutet, Manuskripte zu zähmen. In unserem virtuellen Salon erfahrt ihr unter anderem, dass der Weg zur Veröffentlichung eures ersten Romans kurvenreich sein kann, was Marketing in dieser Branche bedeutet oder warum ihr als Lektorin auch mal NEIN sagen könnt“. Genau: Dieser podcast sieht Bücher weniger aus dem Blickwinkel von Autor:innen, sondern vor allem von Menschen, die mit Manuskripten arbeiten. Wie die Betreiberinnen Jana Thiem, Esther Debus und Dorothea Winterling. Ihre Themen finde ich spannend: Klappentexte, Lektoratsfragen, Autorenseiten, weitere Buch-PR und vieles mehr – das Spektrum ist wirklich sehr breit. Link zum Podcast
NDR: Der Buchpodcast aus dem Norden heißt eat.READ.sleep. Bücher für dich: Lieblingsbücher, Neuerscheinungen, Bestseller – „wir geben Tipps und Orientierung. Außerdem: Interviews mit Büchermenschen, Fun Facts und eine literarische Vorspeise.“ Link zur Podcast-Startseite
Und der Süden? SR-Kultur bietet mit „Literatur im Gespräch“ ebenfalls einen Podcast an: SR-Kultur-Moderatoren sprechen mit Autorinnen und Autoren über ihr Schreiben und Leben, senden Auszüge aus aktuellen Romanen, Erzählungen, Essays oder Gedichten, bringen Literatur ins Gespräch. Link dorthin
Sogar Bayern hat mit dem Büchermagazin einen Buch-Podcast.
Lesekuren heißt der podcast von Jasmin Behrouzi-Rühl. Da geht es wirklich um „Literatur, die gut tut.“ Wer von alten Kurstädten träumt, in denen es eher beschaulich als ruhig zugeht, wird sich damit sicher wohlfühlen: Es wird gelesen und kommentiert, es werden manchmal Querverbindungen gezogen, eigene Gedanken eingestreut … Ich würde es ein Promenieren durch Literatur nennen. Mit Zelda Fitzgerald durch die Südstaaten, mit Stefan Zweig in Tirol oder am Comer See – eins der Stichworte dabei: „phantastische Nächte“. Oder Walter Benjamins Berliner Kindheit. Natürlich alles andere als eine Kurstadt … aber mein Gefühl bleibt ähnlich: das beschauliche Wandeln durch Zeiten und Gefühle, die wirklich einen Kureffekt haben. Link zum Podcast
Literatur Radio Hörbahn setzt sich zusammen aus mehreren Anbietern, „abseits vom mainstream“. Und alles, was da „per Radio“ online zu hören ist, wird ehrenamtlich produziert. Die Aufzeichnungen können Auftritte und Lesungen sein, etwa von der Berliner Lesebühne „Dichtungsring“ oder aus der Glockenbachbuchhandlung München mit ihrer „Glockenwelle“ oder (Online-)Rezensionen zu aktuellen Themen und/oder Neuerscheinungen aus der österreichischen und deutschen Ausgabe der Literaturkritik. Das Literaturhaus Heilbronn ist mit Lesungen vertreten, im wissenschaftlichen Bereich die historische Bibliothek der Gerda-Henkel-Stiftung. Und in der legendären Schwabinger Georgstraße finden regelmäßige Live-Gespräche mit Publikum und Autor:innen zu Büchern oder literarischen Projekten statt: „Hörbahn on stage“ heißt das vor Ort wie online – Selfpublisher sind als Gäste ausdrücklich willkommen, ebenso „etablierte Verlagsautoren, Literaturpreisträger und abgefahrene Fische.“ Es gibt fast nichts, was es beim Literatur Radio Hörbahn nicht gibt: literarische Abenteuer, Lyrik, Literaturkritik, podcasts, Lesungen oder die 33 Frauen – Porträts von Katrin Bongard. Link zum Podcast
Und noch ein podcast mit Radio-Backgrund: Aus dem „berüchtigten“ Küchenstudio der Osnabrücker Rundschau gibt es jeden vierten Dienstag ab 20.00 den einstündigen „Buch- & Kunstpodcast mit Kaffee & Kuchen“ namens BUKK von Kerstin Broszat und Tina Schick, der erst im Radio zu hören und danach als podcast abrufbar ist. Link zum Podcast-Archiv
Spezielle(re) Blicke: Rund um das Schreiben
In „Schreib doch, was du willst!“ dreht sich alles rund ums Schreiben und vor allem um die Freude am Schreiben. Tina Lauer möchte dazu „handfeste Tipps und Inspiration“ liefern. Link zum Podcast
sexy und bodenständig finden sich Till Raether und Alena Schröder. „Normalerweise“ schreiben sie vorwiegend Bücher und journalistische Texte. In ihrem „Entlastungs-Podcast für Autor*innen“ reden sie darüber, was am Schreiben schwierig ist und wie man es sich leichter machen könnte. Link zum Podcast
Ebenfalls um das Schreiben geht es Ulrike Hartmann. Sie sagt über ihren podcast „inspiriert schreiben“: „Ich zeige dir, wie du selbstbewusst deine individuelle Schreibroutine entwickelst, mit der du von der ersten Idee bis zum fertigen Manuskript dranbleibst. Was brauchst du, um schreiben zu können? Was inspiriert und motiviert dich? Welche Gedanken, Übungen und Modelle helfen dir beim Schreiben? Wie findest du deine eigene Stimme? Und wie bleiben Inspiration und Kreativität lebendig?“ Link zum Podcast
Alexandra Brosowski ist Autorin, Schreibcoach und Journalistin. Mit ihrem podcast Schreib-Flausch richtet sie sich – in eigenen Worten – an Unternehmer*innen, die leichter schreiben und Autor*in werden wollen. Link zum Podcast
In ihrem Literaturpodcast «LiteraturPur» spricht Esther Schneider mit national und international renommierten Autor*innen über ihre Bücher. Sie interessiert sich für «the writers voice», das, was in ihrem Kopf steckt, ihr Denken und ihr Kreativprozess, ihre Lebens- und Phantasiewelt. Kurz: Das, was sie antreibt. Ein Schwerpunkt ist die Schweizer Literatur. Link zum Podcast
In “Epilog – Autor:innen und ihre Geschichten” geht es um den roten Faden, der sich durch alle Werke einer Autorin oder eines Autors zieht: „Was ist das Geheimnis ihres Erfolgs?“ Die Podcast-Autorin klingt jung, heißt einfach nur Jana und „will verstehen, wie diese Menschen zu Autorinnen und Autoren geworden sind, was sie antreibt und welche Themen sie nicht loslassen. Außerdem blicke ich in Explainer-Folgen auf Trends und Entwicklungen in der Buchbranche. Wie verändert sich die Rolle von BookTok?“ Zu den Podcast-Folgen (nur Spotify)
Noch speziellere Blicke
DIE Plattform für unabhängige Literaturpodcasts: lipo, die literaturpodcasts.de. Ohne Bestsellerlisten, Algorithmen, Großkonzerne oder sonst was Einschränkendes … unabhängig eben. So, wie Bücher und deren Präsentation meiner Ansicht sein sollten. Bin wirklich glücklich, dass es diese Plattform gibt! Denn dort finden sich noch jede Menge weiterer Podcast-Tipps: feministisch, global, kreativ, von und über PoC, LGBTQIA*, über Genre- und Zeitgrenzen hinweg. Ebenso wie Podcasts zu soundbasierter Literatur, Comics und Lyrik, den guten und den schlechten Seiten des Literaturbetriebs. Und viele mehr. Tipp: Wer selbst einen Podcast betreibt, der unabhängig ist, über weniger bekannte Bücher, literarische Experimente oder einfach nur über „die Vielschichtigkeit der Zugänge zur Welt durch Literatur“ sprechen möchte, kann seinen Podcast auf dieser Plattform anmelden. Unbedingt mal gucken, was die Plattform so alles anbietet. Denn: „Unser Ziel ist es, die Sichtbarkeit aller teilnehmenden Podcasts zu erhöhen“. Auch durch gemeinsame Kampagnen, Veranstaltungen und Festivals.
Die Buch kommt aus Österreich, wird von Julia Ritter und Sophia Stanger betrieben und ist ein Podcast über Bücher von Frauen und Themen, die uns alle bewegen: „Für Bücherwürmer, Lesefaule, Feminist*innen und alle, die es noch werden wollen“. Link zum Podcast
Der Freien-Podcast richtet sich eigentlich an freie Journalist:innen, doch bietet er auch einiges rund um das Thema Schreiben an … von der Schreibblockade bis zu Selfpublishing, über die VG Wort und die Altersvorsorge von Autor:innen. Betreiberinnen: Geraldine Friedrich und Francoise Hauser. Oft geht es um das Basiswissen zur Existenzgrundlage von Freien – und darum finde ich diesen podcast durchaus wichtig. Link zum Podcast
Auch Frank Überall ist Journalist und gibt in seinem „Kanal überall dabei“ Einblicke in sein Berufsleben, berichtet über Neuigkeiten und Absurditäten, beschäftigt sich aber auch mit einem seiner „Lieblingsthemen“, dem Lesen von und dem Sprechen über Bücher. Seine Buch-Auswahl entspricht kaum den „gängigen Standards“ – das gefällt mir daran. Hier geht’s zum Podcast.
Vielseitig heißt der Literaturpodcast der Lit|Art e.V. aus Leipzig. Und vielseitig ist er. Denn in diesem Interview-Projekt werden diverse Autor:innen und Personen aus dem Literaturbetrieb eingeladen – vor allem junge, (post-)migrantische Menschen. Link zum Podcast
Die Thriller- und Krimi-Autoren Axel Hollmann und Marcus Johanus haben sich übers „Schreiben, das Leben und den ganzen Rest“ unterhalten. Den Podcast muss man fast schon legendär nennen … Es gibt ihn nicht mehr. Immerhin: Die alten Folgen lassen sich noch hier finden. Name: Die Schreibdilettanten.
Die Leseoptimistin ist Angela Hamatschek und sagt: „Zweimal im Monat lese ich mit interessierten Leseratten ein Fachbuch aus der Welt der Managementliteratur und im Podcast diskutieren wir darüber. Dabei interpretieren und adaptieren wir unsere Erkenntnisse für Unternehmen und Steuerberatungskanzleien. Persönliche Fähigkeiten und Unternehmensentwicklung stehen im Vordergrund. Gerne auch Bücher aus dem englischsprachigen Raum, die es hier noch nicht übersetzt gibt.“ Ein echtes Nischenthema, und ein spannender Ansatz – finde ich jedenfalls. Denn jede:r kann sich für eine podcast-Diskussion rund um ein Buch eigener Wahl „bewerben“. Link zum Podcast
Auch sehr spannend finde ich „Weltempfang“ – da geht es um die Herausforderungen beim Übersetzen von Literatur aus dem globalen Süden, die Arbeit der Übersetzer*innen und natürlich um Bücher. Link zum Podcast.
Und zum Schluss noch der podcast vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Dort geht es im Interview mit wechselnden Fachleuten vor allem um die Wirtschaftlichkeit des Buchmarkts, Social Media und/oder KI im Buchbereich und die Frage, was junge Fachkräfte so umtreibt. Name: „Neue Kapitel – der Podcast für die Buchbranche“. Link zum Podcast.
Schluss-Tipp – weil ich es so abgefahren toll finde
Außerhalb aller Konkurrenz (und leider hinter einer Paywall) steht der „unendliche podcast“ der ZEIT. Titel: „alles gesagt“. Das kann man getrost wörtlich nehmen, denn: „Wir befragen außergewöhnliche Menschen – so lange, bis sie selbst erklären, dass jetzt ‚alles gesagt‘ sei. Ein Gespräch kann also zwölf Minuten oder acht Stunden dauern.“
Puh!!! Da drehen sich meine Vorbehalte gegenüber manchen podcasts „bitte nicht zu lang!“ ganz schnell ins Gegenteil um. Und machen einer wahrlich unendlichen Neugierde Platz.
Mit dabei: viele Politiker:innen, aber auch Kunstsammler Christian Boros, Moderator Günter Jauch, YouTuber Rezo, Transformations-Spezialistin Maja Göpel, Pianist Igor Levit und jede Menge Autor:innen/Künstler:innen wie Sven Regner, Carolin Emcke, Ai Weiwei, Paul Auster, Julie Zeh, Thea Dorn, Bas Kast, Marc-Uwe Kling, Ian McEwan, Maxim Biller, Olga Grjasnowa, Kim de l’Horizon. Und viele mehr. Link zu „alles gesagt“
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